Aufladen statt Auftanken
Der Automobilsektor durchläuft seit einigen Jahren einen strukturellen Wandel. Staatliche Unterstützungsprogramme im Zuge von Covid-19 dürften die Abkehr vom Verbrenner hin zum Elektromotor beschleunigen. Und auch der Green-Bond-Trend hat die Automobilindustrie erreicht: Einige Konzerne haben bereits „grüne“ Anleihen emittiert, andere dürften folgen. Drei Fragen an Finanzanalystin Juliane Rack.
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Wie setzen Automobilunternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategien um?
Mitte März haben VW und BMW ihre Elektromobilitätspläne der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Pandemie könnte hier auch als Beschleuniger wirken. Generell befinden sich die Automobilbauer auf sehr unterschiedlichen Levels: Einige erfüllen problemlos die CO2-Vorgaben der EU von 95 g/km, andere benötigen dafür aber sogenannte Pooling-Agreements: Sie senken den Ausstoß der eigenen Flotte und vermeiden Strafzahlungen, indem sie CO2-Credits von anderen Autokonzernen kaufen. Eine solche Vereinbarung hat beispielsweise FiatChrysler mit Tesla geschlossen – Ford mit Volvo und VW mit dem chinesischen Elektroautounternehmen MG. Renault hingegen ist in der Lage, die CO2-Vorgaben zu erfüllen und hat im vergangenen Oktober einen eigenen Pool eröffnet, um damit, ähnlich wie Tesla, Zusatzerträge zu erzielen.
Wie wichtig sind ESG-Ratings für Automobilanleihen?
Für die Risikoaufschläge bleibt das Kreditrisiko der ausschlaggebende Faktor. Dies dürfte auch in Zukunft gelten. Bei substanziellen ESG-Risiken allerdings, wie im Beispiel von Volkswagen und des Diesel-Skandals, muss man Reputationsschäden und mögliche Strafzahlungen in die Bewertung eines Unternehmens miteinbeziehen. Problematisch ist jedoch, dass es oftmals erst im Nachgang möglich ist, ein ESG-Risiko zu identifizieren, weil es Außenstehende nicht ohne weiteres entdecken können. ESG-Ratings helfen Investoren zwar, die Nachhaltigkeit eines Unternehmens einzuschätzen, herkömmliche Ratings werden aber unserer Ansicht nach ausschlaggebender für die Risikoaufschläge bleiben. Außerdem umfassen diese mittlerweile auch ESG-Aspekte.
Welche Automobilunternehmen haben bereits Green Bonds emittiert?
Die erste grüne Anleihe in diesem Sektor wurde zwar schon 2017 von Toyota begeben, aber die Auswahl ist bisher noch nicht sehr groß. Denn die zweite Anleihe wurde erst im vergangenen Jahr von Daimler platziert. Kurz darauf folgten Volkswagen und Volvo. Momentan werden grüne Anleihen im Sekundärmarkt mit niedrigeren Spreads gehandelt als konventionelle Anleihen. Dies beobachten wir auch in anderen Industrien. Wir gehen jedoch davon aus, dass in der nächsten Zeit weitere Autobauer ESG-Bonds emittieren werden, sobald entsprechende Rahmenwerke vorliegen. In anderen Sektoren, in denen bereits ein höherer Anteil an Green Bonds emittiert wurden – beispielsweise bei Banken oder Versorgern –, ist zu beobachten, dass sich die Kurven grüner und konventioneller Anleihen annähern. Ob dies auch bei Automobilunternehmen der Fall sein wird, bleibt abzuwarten.
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