Schreckgespenst Inflation – so klappt der Vermögenserhalt
Triple A: Wie ist die Stimmung? Was beschäftigt Ihre Kunden am meisten?
Timo Schwietering: Die Inflation! Sie tritt immer deutlicher zutage. Die Pandemie ist sicher ein Grund für die Verzerrungen im Preisgefüge – andere Einflüsse wirken aber länger preistreibend.
Auf welche längerfristigen Faktoren spielen Sie an?
Denken Sie an die Alterung vieler Gesellschaften. Arbeitskräfte werden dadurch knapper und teurer. Zusätzlich fördern die hohen Schuldenstände ein politisches Interesse an Inflation. Liegt diese über dem Zinsniveau, können Staaten ihre Verbindlichkeiten mit entwerteten Zahlungsmitteln erfüllen – also quasi nur zum Schein. Schon die alten Römer kannten diesen Trick.
Was ergibt sich daraus für die Vermögensanlage?
Ohne Aktien geht es nicht! Das wissen wir aus der Geschichte unserer Bank seit 1674. Vor allem Aktien haben Metzler geholfen, die Katastrophen der vorigen Jahrhunderte zu überstehen. Anleihen und Geldvermögen hingegen wurden durch Inflation mehrmals fast komplett entwertet.
Triple A: Und wenn es doch anders kommt?
Sehr viel spricht dafür, dass die Inflation gekommen ist, um zu bleiben. Aber auch wir kennen die Zukunft an den Kapitalmärkten nicht. Und deflationäre Entwicklungen hat es immer wieder gegeben. Deshalb gehören auch Anleihen oder Cash ins Portfolio. Wir bewerten die Lage stetig neu, um den optimalen Mix zu finden.
Das Interview erschien in Triple A, dem Wirtschaftsmagazin der Stuttgarter Zeitung