Die schwierige Prognose der chinesischen Wirtschaft
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Die Daten aus China vom ersten Quartal zeigen einen anhaltenden Abwärtstrend des Wohnungsbaus, eine Stabilisierung der Investitionsausgaben der Industrie und eine Belebung der öffentlichen Infrastrukturausgaben. Am kommenden Dienstag werden die Daten für April veröffentlicht. Je nach Entwicklung der öffentlichen Ausgaben für Infrastruktur kann die Regierung die Konjunktur ankurbeln. Aber dies hängt zunächst maßgeblich an der Entwicklung der Lockdowns, und alles Weitere dann auch an der Entwicklung des Immobilienmarktes.
Schwache Daten im April
Der Kollaps der Einkaufsmanagerindizes im April, bedingt durch den harten Lockdown in 45 Städten, deutet an, dass auch der Wohnungsbau und die Industrieinvestitionen kollabiert sein dürften. Auch die Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze (jeweils Dienstag) dürften im April äußerst schwach gewesen sein.
Rezession bei andauernden Lockdowns
Spannend ist dagegen die Entwicklung der öffentlichen Infrastrukturausgaben. Behindern die Lockdowns auch den Ausbau der Infrastruktur? Falls ja, droht der chinesischen Wirtschaft eine schwere Rezession, solange die Lockdowns andauern. So ist die Arbeitslosenquote (Dienstag) schon von 4,9 Prozent auf 5,8 Prozent im März gestiegen und für April wird mit einem weiteren Anstieg sogar auf 6,0 Prozent gerechnet. Erst eine Lockerung der Lockdowns würde es dann der Regierung ermöglichen, mit einem Investitionsschub die Konjunktur wieder anzukurbeln. Es ist jedoch kaum zu prognostizieren, wann das Infektionsgeschehen ausreichend niedrig ist, um eine Öffnung der Wirtschaft zu ermöglichen.
Darüber hinaus stellt sich die Frage nach dem Zustand des Immobilienmarktes (Mittwoch). So ist der Anteil der Städte mit sinkenden Immobilienpreise seit Sommer vergangenen Jahres deutlich gestiegen. Der Immobilienmarkt ist frühzyklisch und in China ein sehr guter Frühindikator der Konjunktur; er signalisierte schon 2012 und 2015 frühzeitig eine anstehende konjunkturelle Abschwächung.
Und der Immobilienmarkt?
Sollte also ein großes staatliches Konjunkturpaket (vielleicht ab Juli) kommen, wird es zweifelsohne die Konjunktur anschieben. Wenn jedoch der Immobilienmarkt trotzdem schwach bleibt, würde das staatliche Konjunkturpaket nur ein konjunkturelles Strohfeuer anfachen; zwei oder drei Quartale später würde sich das Wirtschaftswachstum wieder merklich verlangsamen.
Daher lautet die Prognose: Rezession bis zur Lockerung der Lockdowns, gefolgt von einem merklichen Wachstumsimpuls, gefolgt von einem tragfähigen Aufschwung unter der Voraussetzung, dass sich auch der Immobilienmarkt wieder erholt.
Japan: Niedrige Inflation erlaubt Währungsschwäche
Die Omicron-Welle dürfte Japan ein negatives Wachstum (Mittwoch) im ersten Quartal beschert haben – aufgrund einer ausgeprägten Konsumschwäche. Dabei dürften auch die stark gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise die Konsumneigung belastet haben. Wenn eine Deflationspsychologie vorherrscht, halten sich die Konsumenten bei steigenden Preisen mit Käufen zurück. Dementsprechend betrug die Kerninflation (Freitag) in Japan im März nur -0,7 Prozent.
Die anhaltende Deflation in der Binnenwirtschaft bedeutet, dass die Bank von Japan an ihrer expansiven Geldpolitik festhält, während die US-Notenbank den Leitzins schon in zwei Schritten angehoben hat. Daraus folgte eine merkliche Abwertung des japanischen Yen. Die obige Grafik zeigt, dass ein schwacher Yen mit einer Zeitverzögerung von bis zu 12 Monaten für einen Anstieg der binnenwirtschaftlich geprägten Kerninflation sorgt. Aber im internationalen Vergleich ist die Kerninflation in Japan immer noch sehr niedrig, sodass die Bank von Japan nicht unter Druck steht, ihre Ausrichtung der Geldpolitik wegen der Währungsschwäche zu ändern. Auch geht damit eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und einer Belebung der Exporte (Donnerstag) einher.
Großbritannien: Inflation auf dem Weg zur Zweistelligkeit
Im April könnte die Inflation (Mittwoch) auf über 10 Prozent nach oben geschossen sein. Neben den gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreisen sorgt auch eine extreme Arbeitskräfteknappheit für Lohndruck (Dienstag). Gleichzeitig sinken die realen Einkommen, der Konsum (Freitag) leidet, und die Wirtschaft stagniert. Großbritannien leidet unter den großen Nationen am stärksten unter der Stagflation.
USA: moderate Abschwächung des Wirtschaftswachstums
Die Konjunkturdaten aus den USA dürften in der kommenden Woche eine Wirtschaft zeigen, die sich zwar abschwächt, aber ziemlich weit entfernt ist von einer Rezession, die Einzelhandelsumsätze (Dienstag), Industrieproduktion (Dienstag) und Philadelphia-Fed-Index (Donnerstag) zeigen dürften.
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