Credit-Jahresausblick 2022
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Was sehen Sie als die Haupttreiber 2022 für Unternehmensanleihen an?
Die gerade anrollende vierte Coronawelle dürfte die Kapitalmärkte zu Jahresanfang belasten. Wie stark sich diese Belastung auf die Risikoaufschläge auswirkt, wird von den Maßnahmen der einzelnen Länder abhängen. Erste Indizien hierzu haben wir bereits mit dem Bekanntwerden der Omikron-Variante gesehen, die kurzfristig für deutliche Marktverwerfungen bei Corporate Bonds gesorgt hat. Zusätzlich belasten die Probleme bei den Lieferketten, die mit Produktionsverzögerungen und vereinzelt sogar mit einem Stillstand von Werken einhergehen. Insbesondere im Automobilsektor führt die Halbleiterknappheit zu einem deutlichen reduzierten Angebot. Außerdem belasten die stark gestiegenen Energiepreise viele Industriezweige. Hier gehen wir im Jahresverlauf aber von einer Normalisierung aus.
Für das Gesamtjahr erwarten wir weiterhin, dass die Zentralbankpolitik die Risikoaufschläge unterstützt. Wir gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung im Dezember ankündigen wird, das Anleihekaufprogramm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) im März 2022 auslaufen zu lassen. Wir glauben aber, dass die EZB andere Maßnahmen ergreifen wird, um die Auswirkungen des PEPP-Endes möglichst gering zu halten. In diesem Zusammenhang prognostizieren wir eine Aufstockung des APP um monatlich 50 Mrd. EUR oder alternativ ein neues EZB-Kaufprogramm, das deutlich flexibler ausgestaltet sein könnte als das APP.
Was erwarten Sie für die Corporate-Bond-Märkte 2022?
Im laufenden Jahr haben die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen in einer relativ geringen Spannbreite gehandelt. Zu Jahresbeginn war das höchste Spreadniveau von 69 Basispunkten zu beobachten, das Tief lag Mitte November bei 44 Basispunkten. Damit notierten die Spreads sogar manchmal unterhalb des Vorpandemieniveaus, auch wenn sie sich mit den jüngsten Nachrichten rund um Omikron zeitweise deutlich ausgeweitet haben und fast das Niveau vom Januar erreicht haben.
Für 2022 prognostizieren wir eine moderate Ausweitung der Risikoaufschläge. Unsere Prognose für den ICE BofA ML EUR Corp Index liegt zum Jahresende bei 80 Basispunkten. Die EZB dürfte die Spreads zwar weiterhin unterstützen, Richtung Jahresende 2022 gehen wir jedoch davon aus, dass sie erste Tapering-Schritte für das darauffolgende Jahr ankündigen wird. Dies wird zu einer leichten Ausweitung der Spreads führen.
Welche Positionierung ist zu empfehlen?
Wir empfehlen im aktuellen Marktumfeld eine etwas defensivere Positionierung. Auf dem momentanen Spreadniveau, die wir zum Zeitpunkt der Publikation unseres Ausblicks gesehen haben, gab es unseres Erachtens praktisch kein Potenzial für noch niedrigere Risikoaufschläge. Negative Nachrichten zu neuen Mutationen und anhaltende Unsicherheit könnten somit auch künftig zu Spreadausweitungen führen. Neben unserer Präferenz für Anleihen von Versorgern und Telekommunikationsunternehmen, die wir wegen ihres defensiven Geschäftsmodells empfehlen, sehen wir aktuell Senior-Non-Preferred-Anleihen von Banken aufgrund des gestiegenen Spread-Multiples als am attraktivsten, auch wenn diese Attraktivität in den letzten Tagen rückläufig war. Dennoch handeln weiterhin einige Banken deutlich oberhalb des langfristigen Multiples. Positiv schätzen wir für das kommende Jahr auch die operative Performance von Unternehmen aus dem Sektor Basisgüter ein. Hier dürfte sich die Knappheit von Rohstoffen bei einer gleichzeitig hohen Nachfrage in höheren Preisen niederschlagen, wovon diese Firmen profitieren dürften. Auch Unternehmen aus dem Gesundheitssektor werden unseres Erachtens weiterhin von der Pandemie profitieren. Vorsichtig wären wir momentan hingegen bei sogenannten Pandemiebranchen wie Freizeit, Dienstleistern und Airlines. Hier könnten die vierte Welle und auch Omikron stärker belasten. Fluggesellschaften berichten bereits von rückläufigen Buchungen und auch die jüngst erlassenen Reiserestriktionen deuten darauf hin.
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