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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 5.11.2021 - Edgar Walk

Große globale Inflationsdivergenzen

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Derzeit wird immer wieder der Vergleich mit den 1970erJahren gezogen, als die Weltwirtschaft mit hohen Inflationsraten kämpfte. Damals war die hohe Inflation jedoch ein globales Phänomen, das alle Länder gleichzeitig erfasste. 1974 betrug die Inflationsrate beispielsweise 7 % in Deutschland, 10 % in der Schweiz, 11 % in den USA und 23 % in Japan. Hauptgrund dafür waren eine exzessive Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen gekoppelt mit einem Rohstoffpreisschock.

2021 sehr unterschiedliche Inflationsraten

Ein Blick auf die Inflationsentwicklung in den verschiedenen Währungsräumen in diesem Jahr zeigt, dass der Vergleich mit den 1970er-Jahren hinkt. So dürfte die Inflation in den USA (Mittwoch) im Oktober zwar auf 5,8 % gestiegen sein; die Inflation in China (Donnerstag) allerdings nur auf 1,4 %. Auch in Japan betrug im Oktober die Inflation im Großraum Tokyo nur 0,1 %.

Staatliche Finanzpolitik erklärt den Inflationsunterschied
Konsumentenpreisindex in % ggü. Vj.

Quellen: Refinitiv Datastream, Metzler; Stand 30.9.2021

* Fiskalischer Stimulus 2009: China: 6,0 % des BIP, USA: 4,5 % des BIP; ** Fiskalischer Stimulus 2020: China: 4,5 % des BIP, USA: 12 % des BIP

Die großen Inflationsunterschiede lassen sich auf die staatlichen Rettungsmaßnahmen zurückführen. In den USA summierten sich die Hilfen auf etwa 12 % des BIP und fokussierten sich überwiegend auf den Konsum – also die Nachfrage. In China betrug der geschätzte staatliche Impuls dagegen nur etwa 4,5 % des BIP und konzentrierte sich auf die Solvenz der Unternehmen – also auf das Angebot. Auch in Japan war der Stimulus mit etwa 6,6 % des BIP vergleichsweise gering.

In den USA werden im kommenden Jahr die staatlichen Hilfen nicht noch einmal fließen, sodass es zu einem negativen Impuls kommen wird. Unseren Berechnungen zufolge könnte er sogar etwa 9 % des BIP betragen. Damit bestehen durchaus Chancen, dass der Inflationsdruck in den USA 2022 wieder merklich nachlassen könnte, zumal auch die in China derzeit beginnende Rezession den internationalen Preisdruck reduzieren dürfte.

Inflationsrisiken in den USA kommen vom Arbeitsmarkt

Durchaus vorstellbar ist, dass aufgrund steigender Inflationserwartungen (Montag) und eines robusten Arbeitsmarktes (Zahl der offenen Stellen, Freitag) eine Inflationseigendynamik in den USA entstanden ist – dass also der fiskalische Impuls nur den Anstoß gegeben hat und eine sehr starke private Nachfrage im nächsten Jahr den negativen Impuls der Fiskalpolitik überkompensiert. Der Geschäftsklimaindex der kleineren und mittleren Unternehmen (Dienstag) ist ein guter Indikator für die Wachstumsdynamik der privaten Nachfrage einerseits und andererseits für die Schwierigkeit der Unternehmen, offene Stellen zu besetzen.

Keine Inflationseigendynamik in Japan und der Eurozone

Ein Grund für die niedrige Inflation in Japan ist die schwache Dynamik der Löhne (Dienstag). Der neue japanische Premierminister Fumio Kishida plant jedoch umfangreiche staatliche Konjunkturmaßnahmen (mehr als 6 % des BIP), sodass es im kommenden Jahr in Japan zu einer merklichen Wachstumsbeschleunigung kommen dürfte.

Auch in der Eurozone ist die Lohndynamik sehr schwach. So betrug die Wachstumsrate der von den Tarifpartnern ausgehandelten Löhne im September nur 1,4 %. Größere Inflationsrisiken sehen wir daher für die Eurozone derzeit nicht. Immerhin dürften sich die Wachstumsperspektiven wieder verbessern – ZEW-Index (Dienstag) –, da die europäische Wirtschaft aufgrund von Corona und Lieferkettenschwierigkeiten im vierten Quartal nahezu stagniert haben dürfte.

Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management
Edgar Walk

Chief Economist , Metzler Asset Management

Edgar Walk joined Metzler in 2000. As Chief Economist in the asset management division, he is responsible for formulating our global economic outlook. Due to his close cooperation with the portfolio management, he focuses on capital market themes as well as on global economic analyses. Mr. Walk holds a master’s degree in economics from the University of Tübingen in Germany and spent a semester at the University of Doshisha in Kyoto, Japan. In addition, he completed the program “Advanced Studies in International Economic Policy Research“ at the Institute of World Economy in Kiel, Germany.

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