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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 24.6.2022 - Edgar Walk

Aufschwung in China, Rezessionsrisiken in den USA

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Es ist ein ungewöhnlicher globaler Konjunkturzyklus: Das Wirtschaftswachstum in den USA und in Europa schwächt sich merklich ab und die Rezessionsrisiken steigen, während in China der Anfang eines Aufschwungs zu beobachten ist.

China: Kreditimpuls und Importe
In % ggü. Vorjahr

Quellen: Refinitiv Datastream, Metzler; Stand 31.5.2022

So signalisiert der Kreditzyklus in China, dass das Konjunkturtief im Mai erreicht wurde und dass schon seit Juni eine moderate Konjunkturerholung eingesetzt hat. Bestätigt werden dürfte das durch den Anstieg der Einkaufsmanagerindizes (Donnerstag und Freitag).

China: Positive Konjunkturperspektiven

Der Grund für die wirtschaftliche Belebung ist, dass die Corona-Maßnahmen zunehmend reduziert werden und die Wirtschaft somit immer weiter geöffnet wird. Darüber hinaus befeuert die Regierung den Aufschwung mit vielen zusätzlichen Ausgaben für Infrastrukturprojekte. Auch wurde zuletzt der Zugang zu Hypothekenkrediten wieder verbessert, sodass es erste Anzeichen für eine Belebung des chinesischen Immobilienmarktes gibt.

China: Hauspreise sind ein konjunktureller Frühindikator
Immobilienpreisentwicklung in 70 Städten ggü. Vormonat
China: Hauspreise sind ein konjunktureller Frühindikator
Quellen: Refinitiv Datastream, Metzler; Stand 15.5.2022

Nicht nur in den USA gilt „Housing is the Business Cycle“ (siehe markt:aktuell von letzter Woche), sondern auch in China. Die Schwächen am Immobilienmarkt 2012 und 2015 waren jeweils frühe Signale eines bevorstehenden konjunkturellen Abschwungs in China – wie auch in diesem Zyklus. Zuletzt zeigten die Daten wieder eine moderate Verbesserung, was die positiven Konjunkturperspektiven untermauert.

Interessanterweise spiegeln sich die unterschiedlichen Wachstumsperspektiven auch schon am Aktienmarkt wider: Seit Anfang Mai verlor der S&P 500 Index etwa 11 Prozent, während der chinesische Inlandsaktienmarkt CSI 300 um etwas mehr als 7 Prozent steigen konnte – jeweils in lokaler Währung. Es zeigt deutlich, dass unterschiedliche Konjunkturzyklen zu unterschiedlichen Aktienmarktentwicklungen beitragen, und dass der chinesische Aktienmarkt tatsächlich Diversifikationsvorteile bietet.

USA: Rezessionsdebatte intensiviert sich

Der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers postulierte in dieser Woche, dass die US-Inflation erst wieder bei einer Arbeitslosenquote von mindestens 5,0 Prozent unter Kontrolle gebracht werden könne. Im Mai betrug die Arbeitslosenquote noch 3,6 Prozent.

In der Vergangenheit war jedoch immer dann eine Rezession zu beobachten, wenn der gleitende Durchschnitt der Arbeitslosenquote über 3 Monate um 0,5 Prozentpunkte anstieg. Landläufig wird dieser Zusammenhang als „Sahm-Regel“ bezeichnet. Larry Summers impliziert also mit seiner Aussage, dass die Inflation nur mithilfe einer Rezession wieder gesenkt werden könne. Das entspricht auch der historischen Erfahrung.

Die Frage ist nun: Wann droht eine Rezession? In der Vergangenheit signalisierte die Einschätzung des Arbeitsmarktes der privaten Haushalte schon oft vor der „Sahm-Regel“ zuverlässig eine Rezession. Daher steht für uns das Konsumentenvertrauen mit den Umfragen zur Lage am Arbeitsmarkt am Dienstag ganz klar im Fokus.

Darüber hinaus sind natürlich auch der ISM-Index (Freitag) und die Konsumausgaben (Donnerstag) wichtige Indikatoren. Der Konsum könnte im Mai überraschend robust geblieben sein, da viele Konsumenten nun deutlich mehr Dienstleistungen nachfragen.

Die Immobilienpreise (Dienstag) sind dagegen ein wichtiger Inflationsfrühindikator. Die zuletzt schwachen Daten vom Immobilienmarkt könnten schon im Mai für rückläufige Immobilienpreise gesorgt haben, was in ca. 12 Monaten dann zu einer Entspannung bei der Inflation beiträgt. In den USA haben die Immobilienpreise einen starken Einfluss auf die Kerninflation, aber mit einer längeren Zeitverzögerung.

Eurozone: Überraschend robust

Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass sich die Eurozone schon jetzt in einer merklichen konjunkturellen Abkühlungsphase befindet. Die Konjunkturdaten blieben jedoch bis zuletzt überraschend solide.

Der Wachstumsausblick ist derzeit ungewöhnlich widersprüchlich: So scheinen einerseits die privaten Haushalte eine hohe Bereitschaft zu haben, wieder Dienstleistungen zu konsumieren – das in der Pandemie aufgebaute große Sparvermögen würde es auch erlauben. Auch mehren sich die Anzeichen dafür, dass sich die Lieferketten langsam entspannen, sodass die Unternehmen ihre großen Auftragsbestände abarbeiten können.

Darüber hinaus investieren die europäischen Staaten im Rahmen des Next EU Generation Funds nennenswerte Summen – mehr als 1,0 Prozent des BIP in diesem Jahr. So zeigt sich der Arbeitsmarkt (Donnerstag) äußerst robust, zumal die Reallöhne sinken und für Unternehmen damit ein Anreiz besteht, Mitarbeiter einzustellen.

Andererseits treffen die hohen Energie- und Lebensmittelpreise die Konsumenten hart und scheinen auch zu einer Verunsicherung beizutragen. Auch kämpfen die Unternehmen mit einer unsicheren Energieversorgungslage. Darüber hinaus haben sich im Zuge der erwarteten Leitzinserhöhungen der EZB die Finanzierungsbedingungen in den vergangenen Wochen erheblich verschlechtert, was deutliche konjunkturelle Bremsspuren nach sich ziehen sollte. So könnte sich das Wachstum der Kreditvergabe (Mittwoch) als eine Folge dessen in den kommenden Monaten deutlich abschwächen.

Im Endeffekt bleibt nichts anderes übrig, als sich von Konjunkturzahl zu Konjunkturzahl zu hangeln und daraus die Wachstumsdynamik abzuleiten: Geschäftsklimaindex der Eurozone (Mittwoch) und Einkaufsmanagerindex (Freitag).

Die Inflation (Freitag) dürfte im Juni weiter angestiegen sein und erst im September mit einem Wert von über 9,0 Prozent den Hochpunkt überschreiten.

Edgar Walk
Edgar Walk

Chief Economist , Metzler Asset Management

Edgar Walk joined Metzler in 2000. As Chief Economist in the asset management division, he is responsible for formulating our global economic outlook. Due to his close cooperation with the portfolio management, he focuses on capital market themes as well as on global economic analyses. Mr. Walk holds a master’s degree in economics from the University of Tübingen in Germany and spent a semester at the University of Doshisha in Kyoto, Japan. In addition, he completed the program “Advanced Studies in International Economic Policy Research“ at the Institute of World Economy in Kiel, Germany.

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