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Information für professionelle Anleger - 11.7.2025

Vom Stolperstein zur Trumpfkarte bei M&A-Prozessen

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Fusionen und Übernahmen gelten oft als Königsdisziplin der Unternehmensstrategie: Es geht um große Chancen, große Risiken und große Erwartungen. Während sich die Prüfinstanzen auf Finanzkennzahlen, rechtliche Fallstricke und steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten konzentrieren, wird ein Thema allzu gerne übersehen – die betriebliche Altersversorgung (bAV). Wird sie stiefmütterlich behandelt, kann sie im Ernstfall zum Hindernis werden – und schlimmstenfalls eine ganze Transaktion kippen.

Christian Remke
Christian Remke, Sprecher der Geschäftsführung, Metzler Pension Management GmbH

bAV ist mehr als ein Nebenschauplatz

Eine gut aufgesetzte bAV ist ein starkes Signal an die ­Belegschaft. In Phasen der Unsicherheit kann sie für ­Stabilität sorgen, Vertrauen schaffen, Fluktuation dämpfen. Was auf dem Papier wie ein Benefit aussieht, entpuppt sich im M&A-Prozess allerdings schnell als komplexe Heraus­forderung. Unterschiedliche Versorgungswerke, intransparente Verpflichtungen, abweichende Annahmen über Zinsen und Lebenserwartungen – all das macht die Bewertung zur Sisyphos-Aufgabe. Wer zu spät hinschaut, merkt erst im letzten Moment, wie schwer der Rucksack ist, den Unternehmen mit sich herumtragen. Gerade die Fortführung offener Versorgungszusagen wird ohne Vor- und Nachbereitung für einen Erwerber zum Risiko. Aussagen wie „Um dieses Thema kümmern wir uns später“ können sich als Fehleinschätzung erweisen und im Nachgang zu enormen Aufwänden führen. 

Bilanzielle Last in strategischen Pluspunkt verwandeln

Es geht auch anders. Mit vorausschauender Strategie lässt sich das Thema bAV nicht nur entschärfen. Es kann sich in ein echtes Asset für den M&A-Deal verwandeln. Geht ein Unternehmen vor der Übernahme beispielsweise den Schritt zur bilanziellen Entlastung, etwa durch Auslagerung der Verpflichtungen an einen Pensionsfonds, erhöht es damit nicht nur die Attraktivität beim Kauf, sondern verschafft sich auch Spielräume für die Zeit danach. Entscheidend für solche Überlegungen ist in jedem Fall, ­frühzeitig Klarheit zu schaffen, eine strukturierte Due ­Diligence vorzunehmen, die Lage durch externe Aktuare objektiv bewerten zu lassen und transparent zu kommu­nizieren.

Fazit: Keine Transaktion ohne Blick auf die Rente

Die bAV ist also keinesfalls ein M&A-Randthema. Sie kann zum Dealbreaker werden oder eben zum unterschätzten Erfolgsfaktor. Wer sie ignoriert, geht ein un­nötiges Risiko ein. Wer sie ernst nimmt, kann sich einen strategischen Vorteil verschaffen. Entscheidend ist also, sie rechtzeitig in den Fokus zu rücken. Denn klar ist auch: Ohne Blick auf die bAV erzählt jeder M&A-Deal nur die halbe Wahrheit.

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