„Japan ist ein sehr attraktiver Markt“
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Zinswende, Inflation nach über 30 Jahren Deflation, steigende Energiepreise und ein schrumpfender Binnenmarkt: Japan steht vor großen Herausforderungen. Hiroki Wiesheu, President und CEO von Metzler Asset Management (Japan) Ltd. erläutert, wie sich japanische Anleger in Europa positionieren und welche Rolle die Demografie für die Zukunft der japanischen Wirtschaft spielt.
Herr Wiesheu, die europäische Wirtschaft hat ein schwieriges Jahr 2022 hinter sich. Ist Europa für japanische Anleger überhaupt noch attraktiv?
Investiert wurde in Europa in letzter Zeit eher verhalten, da japanische Medien im vergangenen Jahr vermehrt über die Probleme Europas berichteten. Da sind zum
einen die Nachwirkungen vom Brexit, zum anderen belasten der Krieg in der Ukraine und die daraus folgenden hohen Energiepreise die europäische Konjunktur. Nichtsdestotrotz bleibt Europa eine wichtige Investitionsregion für japanische Unternehmen und Anleger.
Wie positionieren sich Metzlers japanische institutionelle Kunden?
2022 zeigten sich vor allem vier Trends: Erstens haben wir einen Shift bei Neuinvestitionen gesehen, um das Portfolio defensiver aufzustellen – weg von ausländischen Aktien hin zu ausländischen Anleihen. Die Zinserhöhungen in den USA und Europa haben zudem die Neuinvestitionen in Anleihen attraktiver gemacht. Zweitens ist die Nachfrage nach Investmentstrategien gestiegen, die eine niedrige Korrelation von Aktien und Anleihen aufweisen, wie Long/Short-Strategien. Drittens wird durch die starke Abwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar und dem Euro aktives Währungsrisikomanagement stärker nachgefragt. So konnten wir im vergangenen Jahr das erste japanische Currency-Overlay-Mandat von einem japanischen Pensionsfonds gewinnen. Viertens sehen wir eine steigende Nachfrage nach nachhaltigen Investmentprodukten. Die Art und Weise, wie man Nachhaltigkeit in eine Investmentstrategie integriert, wird zunehmend zum Differenzierungsmerkmal. Ein Trend, von dem wir sehr stark profitieren.
Blicken wir nun von Europa nach Japan: Seit fast zwei Jahren pendelt die japanische Konjunktur quartalsweise zwischen Schrumpfen und Wachsen, ohne einen klaren Trend. Inwiefern beeinflusst dies das Verhalten europäischer Investoren?
Europäische Investoren haben in ihren Portfolios kaum aktives Exposure in der Investmentregion Japan. Dabei bieten vor allem japanische Aktien durchaus großes Potenzial. So ist die Bewertung niedrig: Etwa die Hälfte der mehr als 1.800 im Prime Segment gelisteten japanischen Unternehmen haben ein Kurs- Buchwert-Verhältnis von unter 1.
Hinzu kommt, dass japanische Unternehmen aufgrund der Reformen der vergangenen Jahre ihre Profitabilität merklich steigern konnten. Auch gibt es zahlreiche Unternehmen, die in spannenden Zukunftsbranchen tätig sind und von strukturellen Trends wie der Automatisierung und Digitalisierung profitieren.
Wie in Deutschland macht auch in Japan der demografische Wandel der Wirtschaft zu schaffen.
Das stimmt. Japan hat eine der ältesten Bevölkerungen der Welt. Prognosen für die nächsten 30 Jahre gehen davon aus, dass der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung stetig steigen und 2053 bei über einem Drittel liegen wird. Gleichzeitig sinkt die Gesamtzahl der Bevölkerung. Lebten 2022 knapp 125 Millionen Menschen in Japan, dürften es in 30 Jahren unter 100 Millionen sein.
Wie beeinflusst das die Konjunktur des Landes?
Neben Maßnahmen, die Anzahl der Erwerbstätigen zu erhöhen, sind japanische Unternehmen in Zukunft noch mehr darauf angewiesen, im Ausland zu wachsen. Große japanische Unternehmen, die im Nikkei 225 vertreten sind, machen es bereits vor und erzielen mehr Umsatz im Ausland als in Japan. Auch Unternehmenszukäufe im Ausland sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Das könnte insgesamt ein Zukunftsmodell japanischer Unternehmen sein.
Wo liegen die Chancen für Metzler Asset Management in einem Land, das mit diesen Herausforderungen zu kämpfen hat?
Ich bin fest davon überzeugt, dass Japan ein sehr attraktiver Markt ist. Man darf nicht vergessen, dass Japan nach den USA und China gemessen am BIP die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ist. Hinzu kommt die engere Zusammenarbeit auf politischer Ebene zwischen Japan, Europa und den USA. Ich rechne hier in Zukunft mit noch engeren wirtschaftlichen und finanziellen Verflechtungen. Auch der institutionelle Asset-Management-Markt in Japan ist vielversprechend und weist attraktive Wachstumsraten auf. So hat Japan nach den USA den zweitgrößten homogenen Pensionsmarkt der Welt. Die zu verwaltenden Gelder von Versicherern, Banken und Unternehmen steigen. Von diesen Trends werden wir in Japan profitieren.
Diesen und weitere wissenswerte Artikel lesen Sie im aktuellen Portfolio Insight.
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