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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 13.10.2023 - Edgar Walk

Die Landung steht bevor – wird sie hart oder weich?

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Resiliente US-Wirtschaft

Noch im Februar 2022 rechnete der Median der von Bloomberg befragten Volkswirte mit einem Wirtschaftswachstum der US-Wirtschaft im Jahr 2023 von 2,5 Prozent. Der Überfall Russlands auf die Ukraine, die damit verbundene Energiekrise sowie die Leitzinserhöhungen der Fed trübten dann die Wachstumsperspektiven ein, sodass der Consensus im Dezember 2022 nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent prognostizierte. Die US-Wirtschaft erwies sich jedoch im Jahr 2023 bisher als überraschend resilient, sodass Ende September die Wachstumserwartungen sogar wieder bei 2,1 Prozent lagen.

USA: Wachstumsverlangsamung im Jahr 2024 erwartet
Monatliche Umfrage von Bloomberg zu den Wachstumsprognosen 2023 und 2024

Quellen: Refinitiv Datastream, Metzler; Stand: 30.9.2023

Neben einem voraussichtlichen Anstieg der Staatsausgaben von 3,1 Prozent dürften vor allem die Konsumausgaben mit einem Wachstum von 2,3 Prozent der Wachstumstreiber in diesem Jahr sein. Ein robustes Beschäftigungswachstum und Lohnwachstum haben hierbei für robustes Einkommenswachstum gesorgt. Gleichzeitig war auch die Konsumlaune gut, was anhand der fallenden Sparquote abgelesen werden kann.

2024: Wie sind die Perpektiven für die USA?

Die US-Geldpolitik ist restriktiv und bremst die Konjunktur. Derzeit wird der neutrale Zins von den gängigen Modellen zwischen 2,5 und 3,0 Prozent geschätzt. Der aktuelle Leitzins von 5,3 Prozent liegt deutlich darüber. Unter der restriktiven Geldpolitik scheint zunehmend der zinssensitive Wohnimmobilienmarkt zu leiden: NAHB-Index (Dienstag), Neubaubeginne (Mittwoch), Neubaugenehmigungen (Mittwoch) sowie Umsätze bestehender Wohnimmobilien (Donnerstag).

Auch reduzieren die hohen Zinsen den Anreiz, auf Pump zu konsumieren. Daher dürfte sich auch der Konsum abschwächen: Einzelhandelsumsätze (Dienstag).

Darüber hinaus dürfte auch die Fiskalpolitik im kommenden Jahr restriktiv werden. Die OECD schätzt einen negativen Wachstumsbeitrag von 0,75 Prozentpunkten.

Der Consensus rechnet daher mit einer Wachstumsabschwächung auf 0,9 Prozent im Jahr 2024. Wir erwarten etwas stärkere konjunkturelle Bremsspuren infolge der restriktiven Geldpolitik und sehen das Wachstum bei 0,5 Prozent. Die Landung dürfte also nicht sehr weich, aber auch nicht sehr hart, ausfallen.

Durchaus auch Resilienz in der Eurozone

In der Eurozone sind die Wachstumserwartungen für 2023 von 2,5 Prozent im März 2022 bis auf -0,1 Prozent im Oktober 2022 gefallen – Europa ist das Epizentrum der Energiekrise infolge des russischen Angriffskrieges. Aber auch die Wirtschaft der Eurozone zeigte sich überraschend resilient. Bis Ende September 2023 verbesserten sich die Consensus-Erwartungen wieder auf 0,5 Prozent.

 

Eurozone: Wachstumsbeschleunigung im Jahr 2024 erwartet
Monatliche Umfrage von Bloomberg zu den Wachstumsprognosen 2023 und 2024

Quellen: Refinitiv Datastream, Metzler; Stand: 30.9.2023

Interessanterweise rechnet der Consensus mit einer Wachstumsbeschleunigung im Jahr 2024 auf 0,8 Prozent. Die Gründe dafür sind einerseits die Erwartung, dass der Lagerzyklus in der Industrie eine Trendwende vollzieht und dass die Konsumlaune wieder steigt, vor dem Hintergrund wieder steigender Reallöhne und hohen Ersparnissen. In der Eurozone ist dieses Jahr die Sparquote sogar gestiegen.

Auch für die Eurozone sind wir skeptischer als der Consensus und erwarten nur ein Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent. Der Grund dafür ist einerseits die restriktive Geldpolitik der EZB und andererseits auch eine moderat restriktive Fiskalpolitik. Der neutrale Zins wird derzeit in der Eurozone bei etwa 2,0 bis 2,5 Prozent von den gängigen Modellen geschätzt. Der ZEW-Index (Dienstag) dürfte mit einem negativen Wert die eingetrübten Wachstumsperspektiven widerspiegeln. Die Landung dürfte also auch in der Eurozone nicht sehr weich, aber auch hier nicht überhart, ausfallen.

China: Keine Wachstumsbelebung

Im September verzeichnete die Inflation einen Rückgang von 0,2 Prozent auf 0,0 Prozent. Der Grund dafür ist ein anhaltend schwacher Konsum. Bestätigung dafür kam auch von den Importen, die einen Rückgang von 6,2 Prozent zum Vorjahr erlitten. Eine schwache Binnennachfrage drückt sich in der Regel in einer schwachen Importdynamik aus. Es bleibt abzuwarten, ob auch die Einzelhandelsumsätze (Mittwoch) und das BIP (Mittwoch) im dritten Quartal eher enttäuschen werden.

Die Industrieproduktion (Mittwoch) dürfte dagegen eher robust ausgefallen sein. Einerseits überraschten die Exporte positiv, andererseits fließen derzeit sehr viele Kredite in die Expansion der Produktionskapazitäten der Industrie.

Edgar Walk
Edgar Walk

Chief Economist , Metzler Asset Management

Edgar Walk joined Metzler in 2000. As Chief Economist in the asset management division, he is responsible for formulating our global economic outlook. Due to his close cooperation with the portfolio management, he focuses on capital market themes as well as on global economic analyses. Mr. Walk holds a master’s degree in economics from the University of Tübingen in Germany and spent a semester at the University of Doshisha in Kyoto, Japan. In addition, he completed the program “Advanced Studies in International Economic Policy Research“ at the Institute of World Economy in Kiel, Germany.

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