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CIO:view | Volkswirtschaft - 17.11.2025

Globaler Konjunkturausblick 2026 – Zwischen KI-Boom und Schuldenfalle

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Makroökonomische Grundtendenz

Die Dymanik der KI-Investitionen wird im Jahr 2026 erneut die globale Konjunkturentwicklung determinieren. Unser Basisszenario geht von einem moderaten Wirtschaftswachstum und einer Fortsetzung des aktuell positiven KI-Investitionstrends aus. Im optimistischen Szenario rechnen wir zusätzlich mit einem kurzfristigen, durch KI ausgelösten Produktivitätsschub. Gleichzeitig sehen wir jedoch das Risiko für eine abrupte Wachstumsverlangsamung.

Risikofaktoren KI, Private Debt und Staatsschulden

Das größte Risiko für die Weltwirtschaft 2026 liegt in einer abrupt platzenden KI-Blase, die durch überhöhte Erwartungen und exzessive Verschuldung genährt wurde. Die gegenwärtige KI-Dynamik wird in hohem Maße fremdfinanziert, zunehmend über den rasant gewachsenen Private Debt-Markt, dessen Volumen sich seit 2007 verzehnfacht hat. Unternehmen und Investoren agieren mit hoher Risikobereitschaft, während vor allem US-Versicherungen immer stärker in illiquide Anlagen investieren. Die gegenseitige Verflechtung großer KI-Akteure verstärkt die Verwundbarkeit. Sollten die erwarteten Erträge ausbleiben, könnten Bewertungsverluste und Kreditausfälle den gesamten Technologiesektor erfassen. Der Kreditzyklus würde einfrieren, Investitionen abrupt ausbleiben und Unternehmensinsolvenzen zunehmen. 

Zugleich könnte eine Staatsschuldenkrise drohen: Steigende Arbeitslosigkeit würde zu sprunghaft steigenden Staatsdefiziten führen – in den USA auf über zehn Prozent des BIP. Höhere Renditen für Staatsanleihen wären die Folge, dabei verlangen Anleger schon heute eine höhere Risikoprämie. In der Folge könnten sowohl Deflations- als auch Inflationsrisiken auftreten: Deflation, wenn die Kreditvergabe kollabiert und die Nachfrage ausbleibt, Inflation, wenn hohe Staatsausgaben durch eine expansive Geldpolitik finanziert werden. Das Negativszenario wäre somit nicht nur eine Korrektur am Aktienmarkt, sondern auch eine Kredit- und Vertrauenskrise – ein Rückschlag für Wachstum, Finanzstabilität und technologische Euphorie.

Die Chancen – KI als Wachstumsmotor

In unserem Basisszenario entwickelt sich die Weltwirtschaft 2026 ähnlich dynamisch wie 2025, auch getragen von anhaltend hohen Investitionsausgaben der großen US-Technologiekonzerne. Europa dürfte dabei indirekt von diesem Innovationszyklus profitieren. Im besten Fall (Positivszenario) führt der technologische Wandel durch KI kurzfristig zu einem signifikant positiven Einfluss auf die Realwirtschaft durch Produktivitätsgewinne, Effizienzsteigerungen und neue Geschäftsmodelle. 

Für Deutschland besteht die Chance, dass ein kräftiger staatlicher Investitionsschub für Dynamik sorgt: Nachholeffekte, gelockerte Haushaltsregeln und Prioritäten bei Infrastruktur, Verteidigung und Energieversorgung stärken die Binnennachfrage. Zugleich könnte China mit einem neuen Fünfjahresplan auf Konsumförderung setzen. Sinkende Leitzinsen, niedrige Energiepreise und fiskalische Impulse sorgen für günstige Finanzierungsbedingungen weltweit.