Wann senkt die EZB den Leitzins?
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EZB im Fokus
Die Wirtschaft in der Eurozone stagniert und wir erwarten vorerst keine nennenswerte Besserung: Einkaufsmanagerindizes (Mittwoch) und ifo-Index (Donnerstag). In Deutschland mehren sich darüber hinaus Unternehmen, die einen Stellenabbau verkünden. Der Arbeitsmarkt droht sich also nun auch abzuschwächen.
Gleichzeitig verzeichnete die Inflation zuletzt einen erheblichen Rückgang. So betrug die Jahresrate der Kerninflation im vierten Quartal 2023 nur 1,1 Prozent. Auch die Geldmengenentwicklung (Freitag) verlief zuletzt sehr gedämpft.
Die Eurozone befindet sich somit eigentlich in einem Umfeld, das für Leitzinssenkungen sprechen sollte. Die EZB (Donnerstag) will aber erst noch die weitere konjunkturelle Entwicklung und Inflationsdynamik abwarten, bevor sie handelt. Es besteht die Sorge, zu früh die Geldschleusen wieder zu öffnen.
Derzeit preisen die Finanzmärkte eine erste Leitzinssenkung der EZB im April und Zinssenkungen von insgesamt 150 Basispunkten bis Jahresende ein. Wir gehen noch etwas weiter und erwarten Leitzinssenkungen von 200 Basispunkten.
Aber die schon jetzt erwarteten Leitzinssenkungen wirken sich positiv auf die Wachstumserwartungen aus. So verbesserte sich der ZEW-Index in dieser Woche deutlich und erreichte sogar ein überdurchschnittliches Niveau.
Die US-Wirtschaft leuchtet hell
Die US-Wirtschaft strotzt nur so vor Kraft. Nach einem Wirtschaftswachstum (Donnerstag) von etwa 5,0 Prozent im dritten Quartal dürfte sie im vierten Quartal ein Wachstum von mehr als 2,0 Prozent erreicht haben. Es gibt keinerlei Anzeichen einer nennenswerten Abschwächung. Das Potenzialwachstum wird derzeit für die USA bei etwa 2,0 bis 2,5 Prozent geschätzt. Damit einhergehend scheint sich auch der Wohnimmobilienmarkt wieder zu beleben: Neubauverkäufe (Donnerstag).
Gleichzeitig verzeichnen auch die USA einen merklichen Rückgang der Inflation: Konsumentenpreisdeflator (Freitag).
Zusammenfassend wächst die US-Wirtschaft derzeit nominal zwischen 4,0 und 5,0 Prozent. In diesem Umfeld senkt normalerweise eine Zentralbank nicht den Leitzins. Das robuste nominale Wachstum signalisiert sogar, dass das aktuelle Leitzinsniveau gerechtfertigt ist. Man muss sich ernsthaft die Frage stellen, ob die US-Notenbank in diesem Jahr überhaupt in der Lage sein wird, den Leitzins zu senken. Derzeit rechnen wir (noch) im Juni mit einem Schritt und mit insgesamt 100 Basispunkten Leitzinssenkungen im Jahr 2024.
Bank von Japan im Fokus
Die Lohndynamik in Japan war im November sehr schwach. Damit zerschlagen sich zunehmend die Hoffnungen auf eine binnenwirtschaftlich generierte Inflation von 2,0 Prozent. Gleichzeitig fällt auch die Inflation im Großraum Tokyo (Freitag) wieder. Immerhin gibt es eine moderat positive Konjunkturdynamik: Einkaufsmanagerindizes (Mittwoch). Für die Bank von Japan (Dienstag) bedeutet dies aber keine Änderung der Geldpolitik auf absehbare Zeit.
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