Bleibt das Wachstum in Europa vorerst noch negativ?
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Eurozone: Wachstumsperspektiven
In der kommenden Woche werden die Einkaufsmanagerindizes (Donnerstag) und der ifo-Index (Freitag) veröffentlicht. Die Einkaufsmanagerindizes scheinen dabei für die EZB ein wichtiger Indikator zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage geworden zu sein. So stellte die EZB in ihrem Monatsbericht einen Ansatz vor, mithilfe der Output-Komponente des Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft das aktuelle Wirtschaftswachstum zu bestimmen. So gilt folgende Daumenregel:
(Einkaufsmanagerindex Output – 50)*0,1 = BIP ggü. Vq.
Im Januar betrug die Output-Komponente des Einkaufsmanagerindex 47,9. Daraus lässt sich ein Wirtschaftswachstum von -0,2 Prozent zum Vorquartal berechnen.
Quellen: Bloomberg, Metzler; Stand: 31.1.2024
* (Einkaufsmanagerindex - 50)*0,1
Der Wachstumsschwäche im Januar steht aber eine merkliche Verbesserung des ZEW-Index in den vergangenen drei Monaten entgegen. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass die Verbesserung des ZEW-Index erst eine Wachstumsbelebung in der Eurozone ab September signalisiert. Der ZEW-Index ist nämlich ein lang vorauslaufender Frühindikator. Daher könnten die Einkaufsmanagerindizes und der ifo-Index durchaus noch im Februar schwach geblieben sein, da die Geldpolitik derzeit immer noch zu restriktiv ist. Implizit haben die durch das ZEW-Institut befragten Volkswirte ein Szenario der Leitzinssenkungen bei ihrer Wachstumsprognose berücksichtigt.
Daher dürften auch erst Leitzinssenkungen der EZB im Jahresverlauf 2024 dann die Basis für einen Aufschwung ab September legen.
Konjunkturdaten aus den USA und Japan
In den USA sind die Einkaufsmanagerindizes (Donnerstag) leider nicht sehr aussagekräftig. Es könnte damit zusammenhängen, dass immer weniger Unternehmen die Fragebögen ausfüllen und die wenigen erhaltenen Fragebögen nicht mehr die wirtschaftliche Aktivität der gesamten US-Wirtschaft widerspiegeln. Darüber hinaus werden noch mit den Umsätzen bestehender Wohnimmobilien (Donnerstag) wichtige Daten zum Wohnimmobilienmarkt veröffentlicht. Viele US-Amerikaner wollen nicht mehr umziehen, da sie oft eine 30-jährige Hypothek zu sehr niedrigen Zinsen aufgenommen haben und sich bei einem Umzug zu deutlich höheren Zinsen finanzieren müssten.
Der Arbeitsmarkt ist jedoch anhaltend robust, sodass viele US-Amerikaner anstatt umzuziehen in diesem Jahr ihre bestehende Immobilie renovieren könnten – was wiederum den Konsum stärken dürfte. Wir sehen die schwachen Einzelhandelsumsätze daher nur als eine vorübergehende Schwäche. Zuletzt wird noch das Protokoll der vergangenen US-Notenbanksitzung (Mittwoch) veröffentlicht. Derzeit gibt es dazu nur ein Thema: Wann senkt die US-Notenbank den Leitzins?
In Japan funktioniert die Output-Komponente des Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft ähnlich gut wie in Europa. Interessanterweise funktioniert daher auch die EZB-Regel für Japan – aber mit einem Koeffizienten von 0,25 anstatt 0,1. Die Schwäche des Einkaufsmanagerindex im vierten Quartal signalisierte dabei schon frühzeitig das schwache BIP im vierten Quartal, wobei gute Chancen bestehen, dass das BIP noch in Richtung einer Stagnation revidiert werden könnte. Im Januar verbesserte sich der Einkaufsmanagerindex jedoch signifikant und wir sehen sogar gute Chancen für eine weitere Verbesserung im Februar. Das Jahr 2024 könnte sich also zu einem guten Jahr für die japanische Wirtschaft entwickeln.
Quellen: Bloomberg, Metzler; Stand: 31.1.2024
* (Einkaufsmanagerindex - 50)*0,25
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