Stablecoins auf dem Vormarsch
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Neue Technologien wie Blockchain und Künstliche Intelligenz formen den Kapitalmarkt und die Wirtschaft der Zukunft: Eine neue Infrastruktur ist im Entstehen, die die Tür zu neuen Geschäftsmodellen und innovativen Einsatzmöglichkeiten in nahezu allen Branchen und Wirtschaftszweigen öffnet.
Der technologische Wandel ist enorm und vollzieht sich rasant. Technologien wie die Blockchain und Künstliche Intelligenz heben Vertrauen, Effizienz, Innovation und globale Vernetzung auf eine völlig neue Ebene und sie formen den Kapitalmarkt der Zukunft. Gekoppelt mit den fortschreitenden globalen Bemühungen bezüglich regulatorischer Rahmenwerke – insbesondere für das Digital-Assets-Ökosystem – wird schon heute erkennbar, dass der Kapitalmarkt von morgen auf einer neuen Marktinfrastruktur aufbauen dürfte: Wir sprechen hier von Dienstleistungen und Assets, die 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr verfügbar sind. Kurz: 24/7/365. Zudem stehen sie global zur Verfügung. Sie zeichnen sich aus durch Transaktionen in Echtzeit (T+0) und durch Programmierbarkeit.
Regulatorische Leitplanken auf beiden Seiten des Atlantiks
Vor dem Hintergrund dieses globalen „Tech-Wettrennens“ ist es deshalb von entscheidender Bedeutung, dass sich Länder, Regierungen und auch Marktteilnehmer weltweit aktiv mit dem Digital-Assets-Ökosystem auseinandersetzen. Es gilt, die eigene Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität in einer zunehmend digitalen Welt zu stärken. Für Staaten bedeutet dies beispielsweise, die Sicherung des aktuellen Niveaus des Bruttoinlandprodukts (BIP) und gleichzeitig eine Steigerung zukünftiger BIP-Potenziale. Hinzu kommt, dass diese Technologie auch neue Möglichkeiten in der Fiskal- und Geldpolitik eröffnen könnte, die es auszuloten gilt. Zudem kann der Weg geebnet werden, sich als „der“ globale Standort für das „Web-3.0-Zeitalter“ zu positionieren.
Die globale strategische Relevanz dieses Themas wurde im Juli 2025 durch die Verabschiedung der Stablecoin-Regulatorik in den USA erneut hervorgehoben: Der GENIUS Act markiert einen regulatorischen Meilenstein für das Digital-Assets-Ökosystem nicht nur in den USA, sondern auch weltweit. Gemäß Studien dürfte der globale Markt für Stablecoins bis 2030 auf ein Volumen von 1,6 bis 3,7 Bio. USD steigen.
Mit dem GENIUS Act wurden klare Rahmenbedingungen sowohl für Emittenten als auch Nutzer von Stablecoins geschaffen. Das Finanzsystem wandelt sich, und dieser Wandel ist hauptsächlich technisch bedingt. Insofern ist dieses Gesetz ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Digital-Assets-Ökosystem mehr und mehr als ernstzunehmender Teil der „modernen Finanzinfrastruktur“ verstanden wird. Das Gesetz schafft Rechtssicherheit in den USA und macht den Weg frei für eine breitere institutionelle und unternehmerische Nutzung von Stablecoins.
Sehr ermutigend für den Standort Europa ist, dass in der Europäischen Union bereits seit 2023 mit der Verordnung MiCA – Markets in Crypto Assets – regulatorische Klarheit hinsichtlich der Stablecoins erzielt werden konnte. Zu den nächsten Schritten zählt nun die institutionelle Adaption der Technologie. Nur dann können digitale Assets auch in Europa an Fahrt aufnehmen.
| GENIUS Act | MiCA: E-Geld-Token |
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Quellen: Genius Act, MiCA, Metzler Stand: August 2025
Strategische Bedeutung von Stablecoins
Was aber genau sind Stablecoins? Ein Stablecoin ist eine digitale Währung, die auf einer Blockchain emittiert wird. Die regulatorischen Rahmenwerke sowohl in den USA als auch in der EU stellen dabei eine 1:1-Reservepflicht mit hochwertigen liquiden Assets in der jeweiligen Landeswährung sicher. Durch den Einsatz der Blockchain-Technologie wird eine neue – programmierbare, 24/7/365 global verfügbare und interoperable – Marktinfrastruktur eingeführt. Diese ermöglicht zahlreiche Anwendungsfälle, neue Geschäftsmöglichkeiten und ein deutlich höheres Maß an Effizienz.
Quellen: The Block, US Treasury Data (Stand: Juni 2023), Castle Island Ventures, CNBC, X, Stablepulse (Stand: 31. Mai 2025)
Stablecoins sind also weit mehr als ein technisches Zahlungsinstrument – sie sind von strategischer Bedeutung, und das in verschiedenen Dimensionen.
Globale finanzielle Inklusion: Weltweit erhalten Menschen mit Stablecoins einfachen Zugang zu digitalen Finanzdienstleistungen. Dabei sind sie nicht zwingend auf zahlreiche traditionelle Intermediäre wie etwa Banken angewiesen. Beispielsweise ist es nicht mehr nötig, ein Konto bei einer Bank zu haben, um Geld zu transferieren: Ein Wallet, eine Art elektronische Geldbörse, als App auf dem Handy reicht aus, um Geld an Empfänger weltweit zu überweisen.
Finanz-, Geld- & Geopolitik: Durch die weltweite Nachfrage nach wertstabilen Währungen – beispielsweise nach US-Dollar oder Euro – ließen sich mit Stablecoins indirekt Haushaltsdefizite von Staaten finanzieren. Aus geldpolitischer Sicht wird Geld durch die blockchainbasierte Marktinfrastruktur programmierbar und hat eine schnellere Umlaufgeschwindigkeit – es lässt sich in Echtzeit transferieren, Stichwort T+0. Zusätzlich bestehen weitere Möglichkeiten im Collateral-Management. Ebenso ist der Einsatz von neuen neutralen Reserve-Assets denkbar.
Anwendungsfälle & Effizienz: Stablecoins ermöglichen neue Geschäftsmodelle im E-Commerce, im Internet of Things, im Finanzsektor und in weiteren Wirtschaftsbereichen. Als programmierbare, hochliquide Infrastruktur schaffen sie Effizienzgewinne und Innovationspotenzial.
Tradition trifft Moderne – Metzlers Use-Case im Stablecoin-Bereich
Die „neue Welt“ kommt ohne die „alte“ Welt nicht aus – das gilt auch im Finanzwesen. Als Reservebank für AllUnity – ein von DWS, Flow Traders und Galaxy gegründetes europäisches Fintech – verwahrt Metzler Reserven für den ersten regulierten Euro-Stablecoin EURAU. Damit stärkt Metzler seine Rolle im Zukunftsfeld digitaler Assets.
„Als Bankhaus mit über 350-jähriger Geschichte sehen wir es als unsere Verantwortung, die Zukunft des Finanzsystems aktiv mitzugestalten. Die Partnerschaft mit AllUnity unterstreicht unser Engagement für Innovation im digitalen Euro-Raum.“
Metzler DX
Innovation und kontinuierliche Weiterentwicklung gehören zur DNA des Bankhauses Metzler und sind das Fundament für den langfristigen Erfolg. Die Digitalisierung und die rasante Entwicklung neuer Technologien machen auch vor der Finanzbranche nicht Halt: Digitale Assets, Blockchaintechnologie und Künstliche Intelligenz haben das Potenzial, die Finanzwelt massiv zu verändern.
Um Innovation und Digitalisierung künftig noch mehr Gewicht und Durchschlagskraft zu verleihen, hat das Bankhaus Metzler seine Kräfte in diesen Bereichen gebündelt und direkt unter der unmittelbaren Verantwortung des Vorstands verankert: Fachwissen, technische Expertise und strategische sind seit 1. Juni 2025 in der Abteilung Metzler DX gebündelt – DX steht für alles rund um die digitale Transformation. So kann das Bankhaus Metzler die Potenziale von Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz und Blockchain voll ausschöpfen.