Cookies

We use cookies in order to provide you with an optimal website experience. These include cookies that are technically or legally necessary for operating our site and controlling our commercial business objectives as well as cookies that are used for anonymous statistical purposes, monitoring comfort settings or displaying personalized content. The decision as to which types of cookies to allow is up to you. Please note that, based on your settings, some features of our website might not be accessible for you. For more information, see Details and Settings.

 

These cookies are absolutely vital for operating our site. They are required for security reasons or are necessary from a legal point of view.
*They cannot be deactivated.

In order to improve our website for you further, we collect anonymous data for statistical and analytical purposes.

These cookies are intended to facilitate use of our website for you. Your settings can be saved for 30 days.

Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 24.3.2023 - Edgar Walk

Zweitrundeneffekte: Inflationsmotor in der Eurozone

The article is not available in the chosen language und will therefore be displayed in the default language.

Nach der Rettung der Schweizer Großbank Credit Suisse dürften sich bald wieder die Ängste vor einer Bankenkrise in Europa legen. Solange Banken ausreichend Liquidität haben – auch Dank der umfangreichen Instrumente der EZB – wird keine Bank in Europa in den Konkurs gehen. Aber die Turbulenzen haben gezeigt, dass Leitzinserhöhungen schmerzhaft sind und immer wieder für Turbulenzen sorgen können, da in den Bilanzen der Wirtschaftsakteure Verluste entstanden sind oder die Zinslast nicht mehr getragen werden kann. Auch können Turbulenzen das Vertrauen der Wirtschaftakteure in den Aufschwung erschüttern, sodass sie bei Konsum und Investitionen zurückhaltender werden. Dafür sind der ifo-Index (Dienstag) und der Geschäftsklimaindex der EU-Kommission gute Gradmesser.

Der Fokus der EZB wird sich aber wieder voll auf die Inflation (Freitag) richten. Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor ungewöhnlich stark und die Arbeitslosenquote (Freitag) auf dem tiefsten Stand seit Einführung des Euro. Die Arbeitskräfte haben also Verhandlungsmacht und fordern nun einen Ausgleich für den Kaufkraftverlust im vergangenen Jahr infolge der hohen Inflation. So hat sich seit Jahresanfang die Lohndynamik in der Eurozone merklich beschleunigt.

Deutliche Beschleunigung der Lohndynamik in der Eurozone
Lohnentwicklung in % (ggü. Vorjahr)

Quellen: Refinitiv Datastream, Metzler; Stand: 31.1.2023

Es droht eine anhaltend hohe Kerninflation, da sich die Inflationsdynamik grundlegend geändert hat: Im vergangenen Jahr konnte die hohe Inflation vor allem auf den Anstieg der Energiepreise zurückgeführt werden, in diesem Jahr sind jedoch die Löhne zum Motor der Inflation geworden. Es haben sich also Zweitrundeneffekte manifestiert. Daher sehen wir eine weitere Leitzinserhöhung der EZB im Mai auf 3,5 Prozent.  

Mittelfristig – d.h. gegen Ende des Jahres – bestehen jedoch gute Chancen für einen merklichen Rückgang der Inflation und für einen größeren Konjunkturabschwung, wie die Entwicklungen der Geldmengen (Montag) in der Eurozone eindrücklich belegen. Es ist zu befürchten, dass die Geldmengen auch im Februar absolut zum Vormonat gefallen sind. Eine schrumpfende Geldmenge ist eigentlich ein Warnsignal für eine Deflation.

USA: Bankenkrise noch nicht vorbei

In den USA gibt es eine extreme Divergenz zwischen Groß- und Kleinbanken. Die Kleinbanken finanzieren dabei fast 80 Prozent der gewerblichen Immobilienprojekte. Derzeit kühlen sich diese jedoch merklich ab – auch aufgrund der Leitzinserhöhungen der US-Notenbank, sodass die eine oder andere kleinere Bank noch in Schwierigkeiten geraten könnte. Auch ist nach wie vor ein Abfluss von Depositen von kleineren Banken zu Großbanken zu beobachten. Eine systemische Bankenkrise ist jedoch sehr unwahrscheinlich.

Die kleineren Banken werden jedoch ihre Kreditvergabe stark einschränken, um Liquidität zu sichern, was das Wirtschaftswachstum merklich bremsen dürfte. Die Frage ist: Kommt die Krise jetzt auch beim Konsumenten (Dienstag) an? Und wie schätzt der Konsument den Arbeitsmarkt ein?

Darüber hinaus kämpfen die USA auch mit einer hohen Kerninflation (Freitag), die die Ausrichtung der Geldpolitik durch die US-Notenbank erschwert.

Japan: Verfestigt sich die Inflation?

Auch in Japan ist der Arbeitsmarkt stark, die aktuelle Lohnrunde überrascht mit hohen Abschlüssen und die Kerninflation hat sich beschleunigt. Entsteht etwa in Japan auch eine Lohn-Preis-Spirale: Tokyo-VPI (Freitag).

Dazu werden noch die Arbeitsmarktdaten (Freitag) und die konjunkturelle Großwetterleuchte Industrieproduktion (Freitag) veröffentlicht.

Edgar Walk
Edgar Walk

Chief Economist , Metzler Asset Management

Edgar Walk joined Metzler in 2000. As Chief Economist in the asset management division, he is responsible for formulating our global economic outlook. Due to his close cooperation with the portfolio management, he focuses on capital market themes as well as on global economic analyses. Mr. Walk holds a master’s degree in economics from the University of Tübingen in Germany and spent a semester at the University of Doshisha in Kyoto, Japan. In addition, he completed the program “Advanced Studies in International Economic Policy Research“ at the Institute of World Economy in Kiel, Germany.

More articles

This document published by Metzler Asset Management GmbH [together with its affiliated companies as defined in section 15 et seq. of the German Public Limited Companies Act (Aktiengesetz – "AktG”), jointly referred to hereinafter as “Metzler“] contains information obtained from public sources which Metzler deems to be reliable. However, Metzler cannot guarantee the accuracy or completeness of such information. Metzler reserves the right to make changes to the opinions, projections, estimates and forecasts given in this document without notice and shall have no obligation to update this document or inform the recipient in any other way if any of the statements contained herein should be altered or prove incorrect, incomplete or misleading.

Neither this document nor any part thereof may be copied, reproduced or distributed without Metzler‘s prior written consent. By accepting this document, the recipient declares his/her agreement with the above conditions.