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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 19.3.2021 - Edgar Walk

Stärkster Wirtschaftsaufschwung in den USA seit 1973

Diese Woche stieg der Philadelphia-Fed-Index in den USA auf den höchsten Stand seit 1973. Interessanterweise scheint der Index eine gute überregionale Prognosekraft zu haben, wie ein Korrelationskoeffizient von 0,62 mit dem realen BIP-Wachstum von 1970 bis heute zeigt. Die Einkaufsmanagerindizes (Mittwoch) in den USA könnten vor diesem Hintergrund in der kommenden Woche auch in Richtung neuer historischer Höchststände steigen, zumal die Folgen des Wintersturms in Texas nun überwunden zu sein scheinen. Viele Daten in dieser Woche, etwa die Neubauverkäufe (Dienstag), die Auftragseingänge (Mittwoch) und die Konsumausgaben (Freitag) dürften jedoch noch infolge des Wintersturms verzerrt sein.

Das starke Wirtschaftswachstum basiert auch auf dem großen Impferfolg der USA. Schon etwa 22 % der Bevölkerung wurde mindestens einmal geimpft. Auch haben sich nach Schätzungen von Goldman Sachs schon 30 % bis 35 % der Bevölkerung infiziert und sind daher vorläufig immun. Die USA haben damit fast schon Herdenimmunität erreicht. Ablesbar ist dies unter anderem an den anhaltend niedrigen täglichen Neuinfektionen, die zuletzt den niedrigsten Wert seit Mitte Oktober erreicht hatten.   

Sorgen vor einem blutleeren oder schwachen Aufschwung in den USA bestehen somit nicht. In Kürze wird zudem das Geld des neuen Konjunkturpakets von 1,9 Billionen USD fließen. Darüber hinaus plant die Biden-Administration ein zusätzliches Infrastrukturprogramm über 2 Billionen USD, das zum Jahresende verabschiedet werden soll. Wenn es also keine Sorgen vor einem zu schwachen Aufschwung gibt, kehren sich naturgemäß die Sorgen ins Gegenteil um – nämlich dass der Aufschwung zu stark werden könnte. Auch wenn das nicht unser Basisszenario ist: Die Risiken einer merklich steigenden Inflation in den USA sollten nicht unterschätzt werden.

So mehren sich derzeit auch Hinweise auf Engpässe in den globalen Lieferketten. Immer mehr Automobilunternehmen müssen derzeit die Produktion drosseln, da etwa Halbleiter zunehmend knapp werden. Selbst Technologiegüter scheinen davon betroffen zu sein. Auch steigen die globalen Schiffsfrachtraten. Der Baltic-Dry-Index beispielsweise legte seit Jahresanfang um mehr als 60 % zu; seit Mai vergangenen Jahres hat er sich sogar vervierfacht. Es scheint also tatsächlich der Fall zu sein, dass das Angebot in einzelnen Gütersegmenten der Nachfrage nicht mehr folgen kann. Daraus könnte aufgrund der globalen Lieferprobleme in den kommenden Monaten resultieren, dass eine Inflation nach oben in vielen Währungsräumen überrascht. Ein grundsätzlich neues Inflationsregime lässt sich daraus jedoch noch nicht ableiten, da eine Lohn-Preis-Spirale immer noch wenig wahrscheinlich ist.

Die Eurozone muss sich noch gedulden

In der Eurozone droht sich die Bifurkation der Ökonomie zu verstärken – in einen boomenden Industriesektor und in einen schrumpfenden Dienstleistungssektor (Einkaufsmanagerindizes, Mittwoch). Vor allem Deutschland als Exportweltmeister dürfte dafür mit seiner starken Industrie gut positioniert sein: ifo-Index (Freitag).

Die natürliche Immunität der Bevölkerung aufgrund vergangener Ansteckungen ist in der Eurozone deutlich niedriger als in den USA, ebenso das Impftempo, sodass eine dritte Welle entstanden ist, die anhaltend umfassende Lockdown-Maßnahmen erfordert. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis die Eurozone bei den Impfungen aufgeholt hat. Solange dürfte jedoch das Konsumentenvertrauen (Mittwoch) auf einem depressiven Niveau verharren.

Das hohe Wachstum der Geldmenge M3 (Donnerstag) lässt sich maßgeblich auf die Wertpapierkäufe der EZB bei Nicht-Banken zurückführen. Sparer haben also ihr Wertpapier an die EZB verkauft und halten nun ihre Ersparnisse auf dem Bankkonto. Inflationär wird das erst dann, wenn die Sparer zu Konsumenten werden – ihr Geld also ausgeben. Das allein reicht aber noch nicht: Zu einer Inflation käme es erst dann, wenn die Unternehmen die gestiegene Nachfrage auch für Preissteigerungen nutzen, die Philips-Kurve also steil werden würde. Ob die Unternehmen das tun, lässt sich derzeit nur schwer abschätzen.

Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management
Edgar Walk

Chefvolkswirt , Metzler Asset Management

Edgar Walk arbeitet seit 2000 bei Metzler. Als Chefvolkswirt im Bereich Asset Management ist er für die volkswirtschaftlichen Prognosen verantwortlich. Aufgrund seiner engen Zusammenarbeit mit dem Portfoliomanagement liegt sein Fokus neben der volkswirtschaftlichen Analyse verstärkt auf Kapitalmarktthemen. Vor seiner Anstellung bei Metzler studierte Herr Walk in Tübingen Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Regionalstudien Ostasien und Japan. Zur Vertiefung seiner Studien verbrachte er ein Auslandssemester an der Doshisha-Universität in Kyoto (Japan). Am Institut für Weltwirtschaft in Kiel absolvierte er anschließend den Aufbaustudiengang „Advanced Studies in International Economic Policy Research“.

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