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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 17.3.2023 - Edgar Walk

Wird die US-Notenbank den Leitzins anheben?

Die US-Wirtschaftspolitik verhinderte am vergangenen Wochenende mit ihrem schnellen Vorgehen die Entstehung einer größeren Bankenkrise in den USA. Denn hätten Kunden der Silicon Valley Bank mit Einlagen von über 250.000 USD, die eigentlich nicht durch die Einlagesicherung gedeckt sind, Verluste erlitten, wäre es zu einer „Depositenflucht“ bei kleineren und mittleren Banken gekommen, hin zu den Großbanken. Viele der kleinen und mittleren Banken hätten dann in der Folge auch ihre Pforten schließen müssen. Der Verlauf der Großen Depression in den 1930er Jahre zeigt zudem, dass Bankschließungen und Verluste bei Depositen einen erheblichen Rückgang der Geldmenge zur Folge gehabt hätten, was wiederum eine Wirtschaftskrise und eine Deflation nach sich gezogen hätte.

Trotzdem dürfte die Krise um die Silicon Valley Bank Spuren hinterlassen. Für viele kleinere und mittlere Banken dürfte vorerst die Sicherung von Liquidität im absoluten Fokus stehen, was zu einer deutlichen Zurückhaltung bei der Vergabe neuer Kredite führen könnte. Die Folge wäre ein negativer Schock für die Konjunktur –sichtbar wahrscheinlich aber erst in ein bis zwei Monaten. Die Einkaufsmanagerindizes (Freitag) dürften diesen Effekt daher noch nicht widerspiegeln.  

Für die US-Notenbank (Mittwoch) wird es daher keine einfache Sitzung werden. Die Beschleunigung der Kerninflation im Februar signalisiert einerseits die Notwendigkeit weiterer Leitzinserhöhungen. Andererseits könnte eine Leitzinserhöhung die mögliche konjunkturelle Abwärtsdynamik verstärken und auch die Risiken für die Finanzmarktstabilität nochmals erhöhen. 

Der frühzyklische Wohnimmobilienmarkt zeigte im Januar überraschende Erholungstendenzen. Die Verkäufe bestehender Wohnimmobilien (Dienstag) und die Neubauverkäufe (Donnerstag) im Februar werden zeigen, ob dies nur wetterbedingt war oder ob sich doch schon erste Stabilisierungstendenzen abzeichnen – wir vermuten eher Ersteres.

Ansteckungseffekte auf europäische Banken

Auch die Aktien europäischer Banken sind in dieser Woche erheblich unter Druck gekommen. Ist das ein Signal von Ansteckungseffekten? Zweifellos haben auch europäische Banken erhebliche Verluste auf ihre Anleiheportfolios erlitten, die über die Zeit abgeschrieben werden müssen. Europäische Banken halten jedoch in einem großen Umfang Liquidität bei der EZB, die sie im Falle eines Abflusses von Depositen verwenden könnten. Auch hat die EZB ausreichend viele Instrumente, um die europäischen Banken mit zusätzlicher Liquidität zu versorgen, sollte es notwendig werden. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass eine europäische Bank in Liquiditätsschwierigkeiten gerät und daher Verluste auf Finanzanlagen realisieren muss – wie die Silicon Valley Bank.

Europäische Banken haben einige Überschussreserven bei der Zentralbank
Zentralbankeinlagen nach Abzug der Zentralbankkredite in % der Einlagen

Quellen: UBS, Metzler

Sollte trotzdem eine europäische Bank in Schwierigkeiten geraten, dürfte sie von der Finanzaufsicht aufgefangen werden. Aktionäre und Anleihehalter dürften dann zwar Verluste erleiden, die Depositen sollten aber nicht von einem Bail-in betroffen sein.

Es stellt sich jedoch die Frage, ob nicht auch europäische Banken als eine Reaktion auf die Turbulenzen vorsichtiger bei der Kreditvergabe werden. Das könnte negative Auswirkungen auf die europäische Konjunktur haben – ein erster Indikator dafür ist der ZEW-Index (Dienstag). Die Einkaufsmanagerindizes (Freitag) dürften dagegen noch nicht die Folgen der Turbulenzen auf die Konjunktur zeigen.    

Auch die Bank of England (Donnerstag) wird sich die Frage stellen, wie sie auf die Turbulenzen reagieren soll. Derzeit rechnen die Finanzmarktakteure mit keinem weiteren Zinsschritt der BoE.

Japan: Inflation im Fokus

Die Bank von Japan war bisher sehr zurückhaltend mit restriktiven Maßnahmen, obwohl auch in Japan die Inflation (Freitag) merklich angestiegen ist. Darüber hinaus sollte Japan auch von der Konjunkturerholung in China profitieren: Einkaufsmanagerindizes (Freitag).

Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management
Edgar Walk

Chefvolkswirt , Metzler Asset Management

Edgar Walk arbeitet seit 2000 bei Metzler. Als Chefvolkswirt im Bereich Asset Management ist er für die volkswirtschaftlichen Prognosen verantwortlich. Aufgrund seiner engen Zusammenarbeit mit dem Portfoliomanagement liegt sein Fokus neben der volkswirtschaftlichen Analyse verstärkt auf Kapitalmarktthemen. Vor seiner Anstellung bei Metzler studierte Herr Walk in Tübingen Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Regionalstudien Ostasien und Japan. Zur Vertiefung seiner Studien verbrachte er ein Auslandssemester an der Doshisha-Universität in Kyoto (Japan). Am Institut für Weltwirtschaft in Kiel absolvierte er anschließend den Aufbaustudiengang „Advanced Studies in International Economic Policy Research“.

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