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Information für professionelle Anleger - 31.1.2023

EU-Taxonomie – Herausforderungen in der Praxis

Justitia Göttin der Gerechtigkeit
  • Erweiterte Berichtspflichten für Fonds ab 2023
  • Taxonomiekennzahlen für Portfoliokonstruktionen nur eingeschränkt möglich
  • Die Herausforderungen

Auf einen Blick

2023 werden kapitalmarktorientierte Unternehmen erstmals über ihre taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivitäten berichten. Damit lässt sich der positive Beitrag nachhaltiger Investitionen in der Kapitalanlage erfassen. Noch ist jedoch unklar, wie die neuen Taxonomiekennzahlen zu einer festen Steuerungsgröße in der Portfoliokonstruktion werden können.

Erweiterte Berichtspflichten für Fonds ab 2023 

Mit Inkrafttreten der Level-2-Maßnahmen der Offenlegungsverordnung werden die Umweltziele der EU-Taxonomie Bestandteil der regelmäßigen Fondsberichterstattung. Fonds, die ökologische und/oder soziale Merkmale bewerben oder ein nachhaltiges Anlageziel verfolgen, müssen ab 2023 in einem vorgegebenen europäischen Berichtsstandard umfangreich und regelmäßig darlegen, inwieweit die beworbenen Merkmale oder das nachhaltige Anlageziel innerhalb der Berichtsperiode tatsächlich erfüllt wurden.

Konkret bedeutet das, dass Fonds, die beispielsweise mit der Anlagestrategie die allgemeinen Menschenrechte, die Eindämmung des Klimawandels oder den Umsatz in klimafreundliche Technologien fördern, nun anhand von Indikatoren auch detailliert über das Erreichen der definierten Ziele berichten müssen. Es ist anzunehmen, dass hierdurch insbesondere CO2-Emissionsdaten, ESG-Ratings und andere nachhaltige Kennzahlen künftig integrale Bestandteile der Jahresabschlussberichte werden.

Taxonomiekennzahlen für Portfoliokonstruktion nur eingeschränkt möglich

Allerdings sollten die Taxonomiekennzahlen vorerst unter Vorbehalt betrachtet werden: Viele Unternehmen erheben sie zum ersten Mal. Eine inhaltliche Überprüfung durch Dritte ist derzeit noch freiwillig. Erst in den kommenden drei Jahren wird sich die Datenqualität nach unserer Einschätzung mit Inkrafttreten der Corporate-Sustainability-Reporting-Directive (CSRD) und den erweiterten Prüfpflichten verbessern. Daher ist es fraglich, ob eine taktische oder auch strategische Beimischung taxonomiekonformer Unternehmensaktivitäten als Bestandteil der Investmentstrategie derzeit sinnvoll möglich ist.

Zu den Herausforderungen zählt:

  • Das europäische Rahmenwerk beschränkt sich auf EU-Unternehmen; global ausgerichtete Investmentstrategien erhalten nur unzureichend spezifizierte Daten von nicht europäischen Unternehmen;
  • Diversifizierte Unternehmen, die zusätzlich auch nicht taxonomiefähige Produkte und Dienstleistungen anbieten, können nur anteilig im Fonds angerechnet und somit sukzessive untergewichtet werden;
  • Der gesamte Anteil der umsatzbasierenden und taxonomiefähigen Unternehmensaktivitäten wird voraussichtlich im MSCI Europe Index einen Anteil von 40 Prozent ausmachen; damit impliziert eine höhere verbindliche Taxonomiequote im Fonds stets auch eine größere Abweichung gegenüber einem breiten Marktindex. Die Taxonomiekonformität liegt unter Berücksichtigung aller möglichen Klimaziele mit 5 Prozent deutlich niedriger (s. Abb. 1 und 2).
Abb. 1: Rund 46 % der Unternehmen im MSCI Europe Index berichten über taxonomiefähige Aktivitäten
Anteil an taxonomiefähigen Umsätzen in %

Quellen: MSCI ESG Research, Metzler; Stand: 31. Oktober 2022

Abb. 2: Nur wenige Unternehmen im MSCI Europe Index berichten über taxonomiekonforme Umsätze
Anteil an taxonomiekonformen Umsätzen in %

Quellen: MSCI ESG Research, Metzler; Stand: 31. Oktober 2022

Die Taxonomiekennzahlen als Steuerungsgröße der Portfoliokonstruktion zu nutzen, wird unseres Erachtens in den nächsten Jahren nur eingeschränkt möglich sein. Jedoch sollten sie insbesondere bei der Einzeltitelselektion mitberücksichtigt werden. Denn durch Fonds, die ökologische und/oder soziale Merkmale bewerben oder ein nachhaltiges Anlageziel verfolgen, dürfte die Nachfrage nach taxonomiekonformen Unternehmen deutlich zunehmen. Gemäß MSCI ESG Research verfolgen zurzeit allein mehr als 2.000 Fonds ein nachhaltiges Anlageziel mit einem Anlagevolumen von insgesamt über 400 Mrd. Euro.

Im kommenden Kalenderjahr lohnt sich unseres Erachtens ein Blick auf die taxonomiekonformen Investitionsausgaben (Capex) der Unternehmen. Die zukünftigen Investitionen geben einen deutlichen Einblick in die zukünftige Ausrichtung und die damit verbundenen Transformationsbestrebungen eines Unternehmens.

Philipp Linke, Metzler Asset Management
Philipp Linke

ESG Reporting
Sustainable Investment Office

+49 69 2104-1105

PLinke@metzler.com

Scope bescheinigt Metzler Asset Management mit einem Rating von AA eine sehr gute Qualität und eine hohe Kompetenz beim Management der nachhaltigen fundamentalen Strategien.

Das Scope ESG Capability Rating bewertet die nachhaltig fundamentalen Strategien von Metzler mit "sehr gut"

Scope bescheinigt Metzler Asset Management mit einem Rating von AA eine sehr gute Qualität und eine hohe Kompetenz beim Management der nachhaltigen fundamentalen Strategien.

Für die zwölf analysierten Publikumsfonds verfolgt Metzler Asset Management einen standardisierten, vollintegrierten Nachhaltigkeitsansatz und bei der Beratung institutioneller Kunden steht grundsätzlich die individuelle Kundensicht in Bezug auf Nachhaltigkeit im Vordergrund. Für Spezialfonds lässt sich der für Standardprodukte angewandte Nachhaltigkeitsgrad entsprechend erweitern.

Nach der Einschätzung von Scope sind die gegebene Struktur und die Organisation im Bereich nachhaltiger Investments bei Metzler Asset Management optimal für die Verwaltung nachhaltiger Assets ausgerichtet.

Detaillierte Informationen zum ESG Capability Rating erhalten Sie im Kurzreporting zum Metzler Asset Management – Fundamentale Strategien.