Mit Schwung ins Grüne
Am 22. September 2023 fand der Malteser Social Day statt. Anja Reutter aus der Unternehmenskommunikation bei Metzler war dabei und berichtet.
Oft bleibt es nur ein Gedanke: „Ich könnte mich mal ehrenamtlich engagieren! Es wäre schön, der Gesellschaft etwas zurückzugeben.“ Am Malteser Social Day erhielt ich zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen über unseren Arbeitgeber Metzler die Gelegenheit, diesem Gedanken auch Taten folgen zu lassen.

Zehn Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims in Alt-Praunheim freuten sich auf einen Ausflug in den Niddapark. Das klingt zunächst simpel – ist es aber nicht, wenn man auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Sobald die Jacken angezogen, die Haare gekämmt, und die Rollstühle gerichtet waren, konnte es losgehen. Die Aufregung der Ausflügler war spürbar, denn leider kommt es wegen starken Personalmangels im Alltag der Pflegebedürftigen nicht oft vor, dass sie das Altenheim verlassen können. „Umso größer ist die Vorfreude darauf, raus ins Grüne zu kommen, mal junge Menschen, kleine Hunde und schnelle Fahrräder zu sehen“, erklärte uns die Hausleiterin.
Die kleine Einführung in den Umgang mit einem Rollstuhl war nötig und erhöhte meine Nervosität. Ich hoffte sehr, dass uns auf dem Weg kein Bordstein begegnen würde. Schnell fanden sich die Pärchen aus Metzler-Angestellten und Heimbewohnern. Nach einem lockeren Kennenlernen war das Eis rasch gebrochen. Auf dem Weg zum ehemaligen Gelände der Bundesgartenschau erfuhr ich von der 95-jährigen Anneliese, dass sie – wie ich – ein „Frankfurter Mädche“ ist. Vor wenigen Jahren verstarb ihr blinder Ehemann, mit dem sie über 65 Jahre verheiratet gewesen war.

Einige Bordsteine später, gelangten wir zum weitläufigen Park und kamen schließlich an die Nidda. Wir hielten am Fuß einer kleinen Brücke und sorgten uns, wie wir die Steigung mit dem Rollstuhl überwinden würden. Mit vereinten Kräften und genug Schwung schafften es alle: Zur Belohnung gab es einen schönen Ausblick auf den kleinen Fluss mit Enten und Nutrias.
Weiter ging es zu einem kleinen Picknick. Währenddessen erzählte mir Anneliese von ihrem Alltag im Heim. Zu ihrer Lieblingsbeschäftigung gehört, am Tablet zu spielen, und sie versucht täglich, mit dem Rollator vor die Tür zu gehen – man müsse schließlich in Schwung bleiben. Zurück in der Einrichtung gab es ein gemeinsames Mittagessen, bevor sich unsere Wege wieder trennten. Glücklich und dankbar verabschiedete sich die 95-Jährige von mir. Und mir ging es genauso: Im Büro hätte ich vermutlich nicht so einen Sinn stiftenden Tag verbracht. Wir verabredeten uns für ein Wiedersehen vielleicht nicht erst im kommenden Jahr beim Malteser Social Day 2024.