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Robo-Mensch Hand
Information für professionelle Anleger - 28.11.2023

Gleichgewicht zwischen Mensch und Maschine

Philip Schätzle
Philip Schätzle, Geschäftsführer Metzler Asset Management GmbH

Die Chancen und Herausforderungen von künstlicher Intelligenz (KI) prägen immer mehr Lebensbereiche. Wie KI heute schon im Asset-Management zur Anwendung kommt und warum am Ende dennoch der menschliche Faktor bei Investmententscheidungen zählt.

 

Für nahezu alle Branchen entwickelt sich derzeit KI zu einem der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren. Künstliche Intelligenz wird als „game changer“ einen enormen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum und die Rentabilität von Unternehmen haben. Sie kann dazu beitragen, Prozesse zu beschleunigen, die Produktivität zu steigern und Innovationen voranzutreiben.

KI bezeichnet fortschrittliche Technologien, die es Computern ermöglichen, komplexe Aufgaben auszuführen, die bisher hauptsächlich dem menschlichen Verstand vorbehalten waren. Durch das Training mit großen Datenmengen können diese Modelle Muster und Zusammenhänge erkennen, die dem menschlichen Auge oft verborgen bleiben. Sie erstellen fundierte Entscheidungsvorlagen, die Fachleuten helfen, qualitativ bessere Entscheidungen zu treffen. Insbesondere im Bereich des Asset-Managements hat die KI bereits bemerkenswerte Fortschritte und Durchbrüche erzielt. Dies hat zu einer Reihe von Chancen geführt, bringt jedoch auch neue Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt.

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Datenanalysen in Echtzeit

Die Fähigkeit der KI, riesige Mengen an Daten in Echtzeit zu analysieren, ist dabei einer der größten Vorteile. Historische Zeitreihen, aktuelle globale Wirtschaftstrends, sozio-politische Entwicklungen und sogar unstrukturierte Daten wie Nachrichten können somit effizienter integriert, verarbeitet und ausgewertet werden. Auf dieser Basis liefern sie einen fundierten Beitrag zu Investmententscheidungen. Algorithmen können hier Muster erkennen, die für das menschliche Analysten-Auge nur schwer fassbar sind. Risiken können also früher identifiziert, Potenziale besser erkannt werden. Dies ermöglicht es, Portfolios besser zu diversifizieren und zu optimieren.

Zudem lassen sich durch Automatisierung und den Einsatz von KI gestützten Werkzeugen Fehler minimieren und Prozesseffizienzen erhöhen. Beispiel Regulatorik: Die zunehmenden Anforderungen an Transparenz und Reporting im Asset- Management können mittels automatisierter Anwendungen (sogenannter RegTechs) zielgenauer erfüllt werden. Weil Dynamik und Komplexität hier stetig zunehmen, ist die Qualität der zugrunde gelegten Daten häufig ein kritischer Erfolgsfaktor. KI kann also dazu beitragen, die regulatorische Unbedenklichkeit von Anlagestrategien und -tätigkeiten zu sichern und transparenter darzustellen.

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KI kann die Konzentration auf Stärken erleichtern

Aber können Algorithmen und Datenanalysen künftig entscheidender sein als der menschliche Verstand, die individuelle Kompetenz oder der persönliche Erfahrungswert? Die Sorge ist, dass KI den Menschen irgendwann überflüssig macht. Wir glauben jedoch: KI-Anwendungen tragen dazu bei, dass sich Experten wieder intensiver auf das konzentrieren können, was ihre (menschliche) Stärke ausmacht. Routineaufgaben lassen sich reduzieren, sodass mehr Zeit für komplexere Fragen und strategische Überlegungen bleibt.

Und so verstehen wir die neuen Möglichkeiten der KI auch im Asset Management, nutzen diese beziehungsweise prüfen die Nutzung: Komplexe Prozesse werden durch ausgewählte Tools erleichtert, das Potenzial neuer Anwendungen wird in unserer Metzler-eigenen DigitalManufaktur systematisch und kontinuierlich auf Implementierungs-Chancen getestet – immer in enger Absprache mit den einzelnen Fachbereichen. Ganz konkret unterstützt uns die KI etwa bereits dabei, Investmentfonds auf Herz und Nieren zu prüfen. Unser Middle Office, das die Schnittstelle zwischen internem und externem Fondsmanagement, Kunden, Prüfern, Fondsbuchhaltung und Verwahrstellen bildet, arbeitet mit einem KI-Tool zur systematischen Auswertung von Verkaufsprospekten von Fondsprodukten. Und in einem nächsten Projekt werden wir testen, wie wir die Erstellung von Jahresberichten mittels KI vereinfachen und beschleunigen können.

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Transformation durch KI

Wir sind überzeugt: Künstliche Intelligenz bietet für das Asset-Management zweifellos transformative Möglichkeiten. Wie bei jeder Technologie ist es jedoch entscheidend, sie verantwortungsvoll und mit klarem Verständnis von Potenzial und Grenzen einzusetzen. Das Zusammenspiel von Mensch und Maschine wird für den künftigen Erfolg – auch bei Metzler – von zentraler Bedeutung sein. Für dieses Zusammenspiel sind eine entsprechende Infrastruktur, eine hohe Datenqualität und der Aufbau von qualifizierten Teams notwendige Voraussetzungen. An diesen Strukturen arbeitet unser Haus intern wie extern: So kooperiert das Bankhaus Metzler seit kurzem mit dem AI Hub Frankfurt Rhein-Main, das sich die Evaluation von KI-Möglichkeiten für Unternehmen zum Ziel gesetzt hat. Auf unserer Investmentstrategie-Tagung war KI in diesem Jahr das Hauptthema – mit einer Reihe spannender Vorträge von Metzler-Experten und externen Gast-Referenten, darunter auch Sandra Wachter, Professorin und leitende Forscherin für Datenethik, künstliche Intelligenz, Robotik, Algorithmen und Regulierung am Oxford Internet Institute. Sie appelliert vor allem an das Verantwortungsgefühl beim Einsatz der Technologie.

Auch wir bei Metzler sind davon überzeugt: KI kann vieles erleichtern, jedoch bringt sie erst durch den menschlichen Verstand nachhaltige Wertschöpfung.

 

 

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