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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 10.2.2023 - Edgar Walk

Muss die US-Notenbank bis auf 6,0 Prozent gehen?

Der US-Arbeitsmarktbericht im Januar ist ein Game-Changer. Die Arbeitslosenquote fiel auf den niedrigsten Stand seit 1969 und die Beschäftigung verzeichnete einen Anstieg um mehr als eine halbe Millionen Arbeitskräfte. Solange der Arbeitsmarkt stark ist, solange steigen die Einkommen der privaten Haushalte und damit der Konsum. Eine dynamisch wachsende Nachfrage der privaten Haushalte bedeutet jedoch auch, dass der Druck auf die Konsumentenpreise hoch bleiben und sich der Rückgang der Inflation verlangsamen wird. Die Einzelhandelsumsätze (Mittwoch) sind ein guter Indikator für die Konsumlaune. 

Vor diesem Hintergrund besteht ein Risiko, dass im Januar (Dienstag) die Erwartungen auf einen merklichen Rückgang der Inflation enttäuscht werden. Eine höhere Inflation würde wiederum größere Leitzinserhöhungen erfordern. 

Aufgrund des Arbeitsmarktberichts haben wir unsere Wachstums- und Inflationsprognosen angepasst. Anstatt eines Wirtschaftswachstums von -0,5 Prozent 2023 rechnen wir nun mit einem Wachstum von +0,5 Prozent. Für die Inflation erwarten wir einen Wert von 4,0 Prozent für 2023. 

Die neuen Prognosen für Wirtschaftswachstum und Inflation haben wichtige Implikationen für den Leitzinsausblick. Wir haben daher unser Prognosemodell mit den neuen Daten aktualisiert. Das Ergebnis ist, dass die US-Notenbank in der Vergangenheit bei vergleichbaren makroökonomischen Variablen den Leitzins schon jetzt auf 7,0 Prozent angehoben hätte. Bis Jahresende signalisiert das Modell immerhin noch einen angemessenen Leitzins von 5,5 Prozent. Im Unterschied zum Modell rechnen wir mit einem Leitzins von 5,1 Prozent bis Jahresende 2023, sehen aber das Risiko, dass die US-Notenbank doch in Richtung 6,0 Prozent gehen könnte.  

US-Notenbank: weitere Leitzinserhöhungen erforderlich
in %

Quelle: Refinitiv Datastream, Metzler; Stand: 9.1.2023

Eine restriktivere Geldpolitik bedeutet, dass sich die Wachstumsperspektiven für 2024 verschlechtern. Wir haben daher unsere Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft für 2024 auf nur noch +0,5 Prozent gesenkt.

USA: Konjunkturdaten werden den Weg zeigen

Der starke Arbeitsmarkt und die Verbesserung der Finanzierungsbedingungen – vor allem aufgrund steigender Aktienmärkte und gesunkener Spreads von Unternehmensanleihen – sind zwei Gründe, warum sich die US-Wirtschaft besser als erwartet entwickelt hat. 

Die Renditestrukturkurve ist allerdings immer noch invers und signalisiert somit einen bevorstehenden Konjunkturabschwung. Ebenso waren die Daten vom Wohnimmobilienmarkt, dem NAHB-Index (Mittwoch) sowie der Baugenehmigungen (Donnerstag) zuletzt sehr schwach. In den USA gilt der Spruch „Housing is the Business Cycle“, was bedeutet, dass die Gesamtwirtschaft dem Wohnimmobilienmarkt mit einer Zeitverzögerung folgt. Das Problem mit der Renditestrukturkurve und dem Wohnimmobilienmarkt als konjunkturelle Frühindikatoren ist die teilweise sehr große Zeitverzögerung – in der Vergangenheit dauerte es manchmal bis zu zwei Jahren, bis sich die Wirtschaft tatsächlich abschwächte. Die Konjunkturdaten, wie Industrieproduktion (Mittwoch) und Philadelphia Index (Donnerstag), signalisierten zuletzt, dass der Konjunkturabschwung in den USA eher später als früher kommen dürfte.

Japan: Trendwende in der Geldpolitik

Im Dezember verzeichneten die Löhne einen Sprung auf eine Wachstumsrate von 4,8 Prozent. Die binnenwirtschaftliche Inflationsdynamik scheint also langsam in Gang zu kommen. Damit wird auch eine Trendwende in der Geldpolitik der Bank von Japan immer wahrscheinlicher. Schon auf der Sitzung Ende April unter dem Vorsitz des neuen Präsidenten könnte die BoJ eine Leitzinserhöhung beschließen.   

Eine Voraussetzung dafür ist jedoch eine stabile konjunkturelle Entwicklung: BIP im vierten Quartal (Dienstag) und Exporte (Donnerstag).

Edgar Walk
Edgar Walk

Chefvolkswirt , Metzler Asset Management

Edgar Walk arbeitet seit 2000 bei Metzler. Als Chefvolkswirt im Bereich Asset Management ist er für die volkswirtschaftlichen Prognosen verantwortlich. Aufgrund seiner engen Zusammenarbeit mit dem Portfoliomanagement liegt sein Fokus neben der volkswirtschaftlichen Analyse verstärkt auf Kapitalmarktthemen. Vor seiner Anstellung bei Metzler studierte Herr Walk in Tübingen Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Regionalstudien Ostasien und Japan. Zur Vertiefung seiner Studien verbrachte er ein Auslandssemester an der Doshisha-Universität in Kyoto (Japan). Am Institut für Weltwirtschaft in Kiel absolvierte er anschließend den Aufbaustudiengang „Advanced Studies in International Economic Policy Research“.

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