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Gastbeitrag von Christian Remke im private banking magazin - 13.8.2025 - Christian Remke

Alternatives in der Altersvorsorge – welche Rolle spielen sie in den USA und in Deutschland?

Institutionelle Investoren setzen spätestens seit Beginn der Niedrigzinsphase auf alternative Assetklassen. Diese bieten nicht nur attraktive Renditepotenziale, sondern auch stabile, oft inflationsgeschützte Cashflows sowie geringe Korrelationen zu traditionellen Märkten.

Lange waren alternative Anlagen, insbesondere aufgrund ihrer Komplexität und hohen Mindestanlagesummen, institutionellen Anlegern vorbehalten. Doch angesichts der strukturellen Marktveränderungen und der wachsenden Herausforderungen in der Altersvorsorge, rücken neue Investorengruppen in den Fokus. So zeigt sich etwa in den USA ein wachsendes Interesse daran, über „401k-Pläne“ auch Arbeitnehmern direkten Zugang zu alternativen Investments zu ermöglichen. Auch in Deutschland gewinnen entsprechende Diskussionen an Fahrt – insbesondere vor dem Hintergrund massiver Infrastrukturinvestitionen durch den Staat.

Speziell Infrastruktur entwickelt sich folglich zu einer Schlüsselanlageklasse innerhalb der Alternatives. Sie steht nicht nur für stabile Erträge, sondern auch für gesellschaftliche Relevanz und in der Regel für ESG-Konformität. Diese drei Komponenten können insbesondere bei der kapitalunterlegten betrieblichen Altersversorgung eine wichtige Rolle spielen. So können neue Zusagearten wie die reine Beitragszusage über Sozialpartnermodelle neue Chancen eröffnen und Arbeitnehmer sind ebenso wie die institutionellen Investoren in der Lage, von der intelligenten Beimischung dieser Anlageklasse zu profitieren. Vor diesem Hintergrund wird deutlich: besonders bei der zielgerichteten Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung wie sie in Deutschland künftig über Sozialpartnermodelle möglich wird, kann auch für Arbeitnehmer eine entsprechende Investition in Alternatives erreicht werden.

Infrastruktur im Fokus: Neue zukunftsweisende Wege für Investoren

Bei Alternatives rückt Infrastruktur als Schlüsselanlageklasse in den Mittelpunkt. Was früher als „illiquide Nische“ galt, kann heute zu einem wichtigen Baustein in strategischen Portfolios werden. In Deutschland ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Dabei bietet Infrastruktur eine geringe Korrelation zu Aktien und Anleihen, dient also der Risikodiversifikation, und passt aufgrund dieses Profils zu den Anlagezielen institutioneller Investoren, die langfristig planen. Investitionen in Verkehrsnetze, Energieversorgung, digitale Infrastruktur oder soziale Einrichtungen können langfristige, verlässliche Erträge liefern, häufig indexiert und damit inflationsgeschützt. Zudem unterliegen Infrastrukturobjekte nicht der täglichen Marktvolatilität und liefern dennoch stabile Cashflows, oft gestützt durch staatliche Verträge oder Regulierungen. Gleichzeitig tragen viele Infrastrukturprojekte zur erwünschten Transformation bei, beispielsweise bei der Energiewende, dem Ausbau erneuerbarer Energien oder der fortschreitenden Digitalisierung. Das macht sie nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich relevant – ein Aspekt, der auch bei ESG-Anforderungen zählt.

Streuung der Kapitalanlagen in der betrieblichen Altersversorgung

Auch für den bAV-Investor gilt die Trendwende bei der Strukturierung der Kapitalanlage. Die bAV steht vor vielschichtigen Herausforderungen: von steigenden Lebenserwartungen über die Niedrigzinsphase der letzten Jahre bis hin zu regulatorischen Veränderungen. Nur über eine langfristig orientierte, breit gestreute Kapitalanlage kann Versorgungssicherheit erzielt werden. Jedoch bieten nicht alle Durchführungswege der bAV die notwendige Flexibilität in der Kapitalanlage. Neben der Direktzusage sticht der Pensionsfonds als jüngster Durchführungsweg deutlich heraus. Dieser erlaubt eine breite Streuung inklusive alternativer Investments. Das macht den Pensionsfonds attraktiv für Unternehmen, die moderne Versorgungslösungen aufbauen oder bestehende Versorgungswerke zukunftssicher aufstellen möchten.

Die reine Beitragszusage auf dem Vormarsch: Neue Freiheiten in der Kapitalanlage

Die fortschrittlichste Zusageart am bAV-Markt, die eine moderne und zeitgemäße Umsetzung ermöglicht, ist die reine Beitragszusage. Diese kann ausschließlich im Rahmen eines Sozialpartnermodells umgesetzt werden. Als neue Form der bAV setzt ein solches Modell auf eine reine Beitragszusage ohne Garantien. Damit geht ein stärkerer Kapitalmarktbezug einher und entsprechend größer sind die Anforderungen an die Kapitalanlagestrategie. Die langfristige Perspektive solcher Modelle eröffnet viele Chancen: Illiquide, renditestarke Anlagen wie Infrastruktur passen ideal zu diesem langfristigen Anlagehorizont. Sie bieten nicht nur potenziell höhere Erträge, sondern ermöglichen auch eine gezielte ESG-Ausrichtung. Insbesondere in Kombination mit dem geeigneten Durchführungsweg, dem Pensionsfonds, lässt sich das Potenzial entsprechend ausschöpfen: Für Arbeitgeber und Mitarbeitende gleichermaßen.

Metzler Sozialpartner Pensionsfonds: Fortschrittlichkeit in der Kapitalanlage

Metzler Pension Management hat mit dem Metzler Sozialpartner Pensionsfonds als Versorgungsträger des ersten Sozialpartnermodells in Deutschland bereits wertvolle Erfahrung sammeln können. Metzler setzte sich von Anfang an das Ziel, eine langfristig ausgerichtete Kapitalanlage mit einem ausgewogenen Anlagekonzept aufzusetzen, um verlässliche Renditen zu generieren. In regelmäßigen Abständen wird mit den Mitgliedern des Sozialpartnerbeirats die dahinterliegende Anlagepolitik auf Aktualität und Zielerreichung des festgelegten Renditekorridors überprüft. Daher hat sich der Sozialpartnerbeirat auch mit diesem Thema intensiv beschäftigt und die Vorgaben dahingehend angepasst.

Fazit: Diversifiziert denken, Chancen nutzen, langfristig planen

Die Welt hat sich verändert – und mit ihr die Anforderungen an Kapitalanleger. Wer heute Verantwortung für langfristige Vorsorge übernimmt, muss bereit sein, neue Wege zu gehen. Alternative Investments, Private Markets und Infrastruktur sind längst mehr als ein Trend: Sie sind ein an Bedeutung zunehmender Baustein für mehr Stabilität und Langfristigkeit. Auch und gerade in der betrieblichen Altersversorgung. Der Pensionsfonds und das Sozialpartnermodell bieten den flexiblen Rahmen für eine langfristige Kapitalanlagestrategie, die zur notwendigen Versorgungssicherheit führt. Jetzt gilt es, diesen auch konsequent zu nutzen.

Der Artikel erschien zuerst am 12.8.2025 im private banking magazin

Christian Remke
Christian Remke

Geschäftsführer , Metzler Pension Management

Christian Remke ist seit 2001 bei Metzler im Geschäftsfeld Asset Management tätig und leitete den Geschäftsbereich Metzler Pension Management, der 2018 als Metzler Pension Management GmbH ausgegliedert wurde. Seither ist er hier Sprecher der Geschäftsführung. Seit 2021 gehört er der Bereichsleitung des Metzler Asset Managements an. Herr Remke ist zudem Mitglied des Vorstands folgender Gesellschaften: Seit 2021 der Metzler Sozialpartner Pensionsfonds AG, seit 2014 der Metzler Pensionsfonds AG und im Rahmen der überbetrieblichen Treuhandtätigkeit seit 2002 des Metzler Trust e.V. und seit 2011 des Metzler Treuhand e.V. Für diese vier Gesellschaften ist er zudem Sprecher des Vorstands. Vor seiner Tätigkeit bei Metzler war er zwei Jahre lang Senior-Client-Manager bei der Deutschen Investment-Trust Gesellschaft für Wertpapieranlagen mbH in Frankfurt am Main. Zuvor war er von 1992 bis 1999 bei der Pensionskasse der Nestlé Deutschland AG in Frankfurt am Main beschäftigt, zuletzt als Leiter der Abteilung Altersversorgung. Von 1991 bis 1992 war er Gruppenleiter und zudem Berater im Außendienst bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte in Berlin. Von 1988 bis 1992 studierte Herr Remke an der Fachhochschule des Bundes für Sozialversicherung in Berlin und schloss sein Studium als Diplom-Verwaltungswirt ab.

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