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Information für professionelle Anleger - 12.11.2025

Konstruktiv, aber anfällig: Ulf Plesmann zur Lage am globalen Aktienmarkt

Solides Wachstum, nachlassende Inflation und die Aussicht auf geldpolitische Lockerung stützen die Aktienmärkte – zugleich steigt nach den jüngsten Kursgewinnen die Korrekturgefahr. Im Interview ordnet Ulf Plesmann, Co-Leiter Equities, das globale Umfeld ein, erklärt, warum europäische Infrastruktur- und Verteidigungsprogramme Rückenwind geben könnten, und zeigt auf, wo trotz hoher US-Bewertungen sowie relativer Schwäche im Softwaresektor selektive Chancen liegen.

Herr Plesmann, wie würden Sie das aktuelle globale Marktumfeld für Aktien zusammenfassen?

Plesmann: Global betrachtet bleibt das Umfeld konstruktiv. Wir sehen solides Wachstum, nachlassenden Inflationsdruck und die ersten Schritte in Richtung geldpolitischer Lockerung – ein Mix, der Risikoprämien stützt und die Aktienmärkte trägt. Gleichzeitig haben die jüngsten Kursanstiege die Wahrscheinlichkeit für eine kurzfristige Korrektur erhöht.

Schauen wir nach Europa: Welche Faktoren sind hier besonders relevant?

Plesmann: Das deutsche Fiskalpaket und steigende Verteidigungsausgaben wirken als Katalysatoren für europäische Aktien. Bewertungsseitig ist Europa im historischen Vergleich attraktiv. Allerdings haben sich die Gewinnerwartungen im Jahresverlauf eingetrübt. Hinzu kommen politische Unsicherheiten – insbesondere in Großbritannien und Frankreich – die die Stimmung belasten.

Ulf Plesmann
Ulf Plesmann, Co-Leiter Equities, Metzler Asset Management

Trotz dieser Unsicherheiten – wo liegen die Chancen in Europa?

Plesmann: In der Umsetzung. Infrastrukturprogramme in Deutschland und die Aufrüstung in mehreren EU-Staaten können das Wachstum in den kommenden Jahren stützen und beschleunigen. Genau darin liegt die Chance für Europa.

Wie ordnen Sie die Aussichten für den US-Aktienmarkt ein?

Plesmann: Die USA profitieren von steigenden Gewinnerwartungen, vor allem im Technologiesektor. Das unterstreicht die strukturelle Ertragsstärke vieler US-Unternehmen und die relative Stärke des US-Marktes. Allerdings sind die Bewertungen erhöht – dadurch steigt die Anfälligkeit für Rückschläge.

Abseits der großen Indizes – wo sehen Sie derzeit interessante Anlagefelder?

Plesmann: Zum einen in strukturellen Wachstumssegmenten, zum anderen selektiv bei Einzeltiteln. Im KI-Komplex dominierten bislang Halbleiter sowie ausgewählte Hardware- und Industrietitel. Der Softwaresektor zeigte dagegen – außerhalb der Cloud-Infrastrukturanbieter – eine ausgeprägte relative Schwäche. Diese Tendenz hat sich im Jahresverlauf fortgesetzt und spiegelt sich in einer anhaltend verhaltenen Anlegerstimmung wider.

Ist Software damit abgehakt – oder ergeben sich hier Chancen für Langfristinvestoren?

Plesmann: Selektiv sehen wir gute Einstiegsgelegenheiten. Es gibt zahlreiche solide Software-Geschäftsmodelle mit robusten Marktpositionen; viele unserer Favoriten dürften Disruptionen durch KI standhalten. Gleichwohl bleiben Herausforderungen, etwa Gegenwind bei der Ausgestaltung von Umsatzmodellen oder die Überwindung der aktuell gedämpften Neugeschäftsdynamik.

Vielen Dank für dieses Gespräch!

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