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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 4.7.2025

USA vs. EU: Handelskonflikt im Fokus

 

9. Juli: Die Deadline rückt näher

Es ist unmöglich zu prognostizieren, welchen Verlauf der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU nächste Woche nehmen wird und ob noch rechtzeitig eine Einigung gefunden werden kann.

Ursprünglich sollten ab dem 1. Juni, also vor rund einem Monat, Zölle in Höhe von 50 Prozent auf sämtliche EU-Waren erhoben werden. Nach einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wurde diese Maßnahme jedoch auf den 9. Juli verschoben, um Verhandlungen zu ermöglichen.

Derzeit rechnen wir mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent damit, dass die Strafzölle von 50 Prozent entweder noch einmal verschoben werden oder es zu einem rudimentären „Deal“ kommt. Die EU scheint einen US-Mindestzoll von 10 Prozent auf alle EU-Exporte akzeptiert zu haben, hofft aber, die sektorspezifischen Zölle auf Stahl, Aluminium und Autos noch auf ein niedrigeres Niveau verhandeln zu können.

Mit einer Wahrscheinlichkeit von 35 Prozent könnte es zu einer erneuten Eskalation im Handelskonflikt kommen – ein von US-Präsident Donald Trump gerne eingesetztes Stilmittel.

Die US-Regierung plant Zoll-Einnahmen von etwa drei bis vier Billionen USD über zehn Jahre, um das Staatsdefizit zu reduzieren. Bei einem Importvolumen von Gütern von etwa 3,3 Billionen USD im vergangenen Jahr 2024 sollte dafür der durchschnittliche US-Zollsatz bei mindestens 10 Prozent liegen. Daher scheint ein US-Basiszoll von mindestens 10 Prozent für jedes Land gesetzt zu sein.

Die spannende Frage wird sein, wer den Zoll im Endeffekt bezahlen wird. Einerseits könnten ihn die ausländischen Exporteure in Form sinkender Gewinnmargen bezahlen oder die US-Konsumenten in Form höherer Konsumentenpreise.

Umfragen stehen im Einklang mit einer US-Inflationsrate von etwa 4,0 Prozent

Quellen: Bloomberg, Metzler

Stand: 30.4.2025

Bisher ist jedoch noch nicht zu beobachten, dass die US-Konsumentenpreise nennenswert gestiegen sind. Das würde eher dafür sprechen, dass die ausländischen Produzenten die höheren Zollkosten überwiegend tragen. Dagegen zeigen die Umfragen wie der ISM-Index oder der NFIB-Index (Dienstag) einen deutlichen Anstieg der Preiserhöhungsabsichten amerikanischer Unternehmen in den vergangenen Monaten. Der NFIB-Index ist der Geschäftsklimaindex der kleineren und mittleren Unternehmen in den USA.

Sollten die Preiserhöhungserwartungen der Unternehmen also auch in den kommenden Monaten hoch bleiben, könnte auch die Inflation in den USA bald merklich anspringen. In diesem Fall würden die Zollerhöhungen eher einer Konsumsteuer entsprechen. Die Folge wäre eine Wachstumsverlangsamung der US-Wirtschaft – oder vielleicht sogar eine moderate Rezession.

Für die US-Notenbank keine einfache Situation. Das Protokoll der vergangenen Sitzung (Mittwoch) wird zeigen, wie die Diskussion innerhalb der US-Notenbank geführt wird.

Devisenmärkte in Aufruhr

Der US-Dollar-Wechselkurs ist im Abwärtstrend – nicht nur gegenüber dem Euro, sondern auch gegenüber vielen asiatischen Währungen wie dem koreanischen Won und dem taiwanesischen Dollar.

Diese beiden asiatischen Länder haben hohe Handelsbilanzüberschüsse gegenüber den USA und damit Aufwertungsdruck, da die einheimischen Exporteure die erhaltenen US-Dollar am Devisenmarkt verkaufen, um ihre heimische Währung zu erhalten.

Bisher begegneten beide Länder diesem Aufwertungsdruck durch erhebliche Interventionen am Devisenmarkt, um nicht die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Exportindustrie zu gefährden. Die US-Regierung scheint jedoch diese Interventionen nicht mehr zu akzeptieren, sodass sich nunmehr der natürliche Aufwertungsdruck manifestieren kann. Nur China widersetzt sich einer Aufwertung der eigenen Währung, obwohl China einen immensen Aufwertungsdruck infolge rekordhoher Handelsbilanzüberschüsse hat. Eine Aufwertung der chinesischen Währung würde zwar die Deflation (Mittwoch) noch verschärfen, aber dadurch, dass die Preise für ausländische Importgüter fallen würden, würden die realen Einkommen der privaten Haushalte steigen und dem Konsum einen Impuls geben.

Es ist vor diesem Hintergrund zu vermuten, dass immerhin in Südkorea und Taiwan eine Belebung des Konsums zu beobachten sein wird. Die chinesische Regierung scheint nach wie vor auf ihrem alten Wachstumsmodell beharren zu wollen, dass die Produzenten massiv auf Kosten der Konsumenten subventioniert. Selbst trotz dieser immensen Subventionen machen viele Unternehmen in China Verluste aufgrund der Überkapazitäten in vielen Branchen.

Die unprofitablen Unternehmen werden jedoch künstlich am Leben erhalten – in der Hoffnung, damit ausländische Konkurrenten zu verdrängen. Es gibt also für viele Länder gute Argumente für Zölle gegenüber China, um den künstlichen Wettbewerbsnachteil auszugleichen.

Vor allem die deutsche Industrie – Industrieproduktion (Montag) und Exporte (Dienstag) – leidet unter dem (unfairen) Wettbewerb aus China. Hinzu kommt noch die starke Aufwertung des Euro-Wechselkurses und der Handelskonflikt mit den USA. Ohne die Perspektive auf höhere Staatsausgaben würde es in Deutschland sehr düster aussehen und eine Massenarbeitslosigkeit drohen.

Interessanterweise hat der japanische Yen kaum gegenüber dem US-Dollar aufgewertet. Das hängt damit zusammen, dass Japan eine mehr oder weniger ausgeglichene Handelsbilanz hat und damit keinen natürlichen Aufwertungsdruck. Auch ist das Leitzinsniveau von 0,5 Prozent in Japan nicht sonderlich attraktiv. Zumal die Inflation merklich angesprungen ist und die Realzinsen negativ sind. Die Entwicklung der Lohndynamik (Montag) wird entscheidend dafür sein, wie persistent die höhere Inflation in Japan sein wird. 

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