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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 6.11.2025 - Edgar Walk

Dynamik der Weltwirtschaft verbessert sich

Der globale Einkaufsmanagerindex verbesserte sich im Oktober um 0,4 Prozentpunkte auf 52,9 Punkte. Er steht damit im Einklang mit einem globalen Wirtschaftswachstum von etwa 3,0 Prozent. Seit Juli schwankt der globale Einkaufsmanagerindex zwischen 52,5 und 52,9 Punkten und signalisiert damit ein stabiles und solides Wachstum der Weltwirtschaft. Erfreulicherweise stiegen auch die Auftragseingänge auf 52,6 im Oktober, was ein anhaltend positives Weltwirtschaftswachstum in den kommenden Monaten erwarten lässt. Eine nachlassende Unsicherheit im Bezug auf die Handelspolitik (zuletzt der Zoll-Waffenstillstand zwischen den USA und China), umfassende Leitzinssenkungen weltweit und fallende Energiepreise sind ein positiver Rahmen, in dem der globale Boom im Bereich der Künstlichen Intelligenz gut gedeihen kann.  

Dementsprechend rechnen wir mit einer Verbesserung des ZEW-Index am Dienstag, da auch Europa zunehmend von der positiven globalen Wachstumsdynamik erfasst wird. Leider ist es unmöglich zu quantifizieren, wie stark die deutschen Staatsanleihen im nächsten Jahr steigen werden. Auf dem Papier werden die deutschen Staatsausgaben 2026 um etwa 10 Prozent gegenüber 2025 höher ausfallen. 2025 wurden jedoch viele Ausgaben, die im Haushalt veranschlagt waren, nicht getätigt und werden ins Jahr 2026 fallen. Dagegen werden eigentlich für 2026 geplante Ausgaben aufgrund von Planungs- und Genehmigungsprozessen erst 2027 fließen. 

Trotz aller Unsicherheiten schätze ich, dass die deutsche Fiskalpolitik 2026 einen der stärksten Impulse seit der Pandemie liefern wird: Das gesamtstaatliche Defizit dürfte von 2,3 Prozent des BIP 2025 auf 3,5 Prozent des BIP steigen, sodass der fiskalische Impuls rund 1,2 Prozentpunkte des BIP betragen wird – doppelt so viel wie im Vorjahr. Grundsätzlich bin ich optimistisch und sehe einen hohen Fiskalmultiplikator aufgrund der wirtschaftlichen Schwäche – in der Regel ist der Fiskalmultiplikator in Aufschwungsphasen niedrig, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten jedoch hoch. Für Deutschland erwarte ich daher 2026 ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent. Leider wird das zusätzliche Geld vor allem in soziale Transfers, Steuererleichterungen und Verteidigung fließen, weniger in neue Investitionen. Von den geplanten 59 Mrd. Euro Infrastrukturmitteln werden nur etwa 14 Mrd. Euro tatsächlich neue zusätzliche Infrastrukturausgaben sein. Die „Qualität“ der Ausgaben sinkt damit. Wäre der Anteil der staatlichen Investitionen höher, wäre auch der Fiskalmultiplikator höher und damit die Wachstumsperspektiven.

In den USA wird am Dienstag der Geschäftsklimaindex der kleineren und mittleren Unternehmen (NFIB-Index) veröffentlicht. Spannend wird sein zu sehen, wie sich die Einstellungsabsichten der Unternehmen im Oktober entwickelt haben, da eine gewisse Korrelation zu der Beschäftigungsentwicklung besteht. Ein weiterer wichtiger Aspekt wird sein, wie die Unternehmen beabsichtigen, ihre Preise in Zukunft zu gestalten. Die Preiskomponente des NFIB-Index ist in Kombination mit der Preiskomponente des ISM-Services-Index ein unschlagbar guter Inflationsfrühindikator. Der Anstieg der Preiskomponente des ISM-Services im Oktober auf 70 signalisiert zumindest vorerst unangenehm hohe Inflationsrisiken.  

In China werden am Freitag die Daten zu den Investitionen, der Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. Die chinesische Staatsführung möchte strukturell den Konsum stärken, was aber nur funktioniert, wenn die privaten Haushalte ein dauerhaft höheres Einkommen erhalten. Dazu müssten die Löhne steigen und die soziale Sicherung ausgebaut werden. Die höheren Kosten dafür müssten die Unternehmen tragen, deren Wettbewerbsfähigkeit sich verschlechtern würde. China hat jedoch den größten jemals erreichten Handelsbilanzüberschuss eines Landes und könnte makroökonomisch gut mit einer gewissen Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit leben. Warum bisher keine größeren politischen Anstrengungen unternommen wurden, die Wirtschaft besser auszubalancieren, ist eine nur schwer zu beantwortende Frage. 

Edgar Walk
Edgar Walk

Chefvolkswirt , Metzler Asset Management

Edgar Walk arbeitet seit 2000 bei Metzler. Als Chefvolkswirt im Bereich Asset Management ist er für die volkswirtschaftlichen Prognosen verantwortlich. Aufgrund seiner engen Zusammenarbeit mit dem Portfoliomanagement liegt sein Fokus neben der volkswirtschaftlichen Analyse verstärkt auf Kapitalmarktthemen. Vor seiner Anstellung bei Metzler studierte Herr Walk in Tübingen Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Regionalstudien Ostasien und Japan. Zur Vertiefung seiner Studien verbrachte er ein Auslandssemester an der Doshisha-Universität in Kyoto (Japan). Am Institut für Weltwirtschaft in Kiel absolvierte er anschließend den Aufbaustudiengang „Advanced Studies in International Economic Policy Research“.

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