Metzler Capital Markets erwartet 2026 Aufschwung in Deutschland und Abkühlung in den USA
- Konjunktur: Deutschland im Aufschwung, US-Konjunktur kühlt ab
- Rentenmarkt: Divergenz bei Bunds und Treasuries – EZB und Fed vor weiteren Cuts
- Devisenmarkt: Euro gewinnt an Stärke gegenüber dem US-Dollar
- Gold: Potenzial für neue Höchststände
Nach Jahren erhöhter Unsicherheit an den Kapitalmärkten zeichnet sich 2026 eine Phase der Normalisierung ab. Metzler Capital Markets erwartet ein moderates Wachstum in Europa und eine abkühlende Konjunktur in den USA. Auf der anderen Seite des Atlantiks gehen die Anleihen- und Devisenanalysten (FI/FX) von einer deutlichen Senkung des Leitzinses aus. Auch bei der EZB erwarten sie eine weitere Zinssenkung. Der Euro gewinnt Ende 2026 an Stärke, während die Inflation in der Eurozone deutlich unterhalb des EZB-Ziels fällt.
Konjunktur: Europa im Aufschwung, US-Konjunktur kühlt ab
„Nach Jahren schwachen Wachstums zeichnen sich vor allem für Deutschland im Jahr 2026 positive Tendenzen ab. Das Bruttoinlandsprodukt hierzulande dürfte um 1,2 Prozent zulegen – getragen von steigenden Staatsausgaben. Davon profitieren auch die anderen EU-Länder. Die Inflation dürfte sich mit 1,7 Prozent unterhalb des langfristigen EZB-Ziels von 2 Prozent einpendeln. Gründe hierfür sehen wir unter anderem in sinkenden Energiepreisen und einem geringeren Lohnwachstum“, so Juliane Barthold, Head of FI/FX Research, der Anleihen- und Devisenanalyse, bei Metzler Capital Markets.
In den USA hingegen verlangsamt sich die Konjunktur weiter. Nach einer robusten Entwicklung in den vergangenen Jahren rechnet Metzler Capital Markets für 2026 mit einem BIP-Wachstum von 1,6 Prozent. Die US-Inflation dürfte bei 2,7 Prozent liegen und damit leicht über dem Zielwert der Fed.
Trotz der insgesamt positiven Perspektive bleiben die globalen Märkte von Unsicherheiten geprägt. Risiken sehen die Analysten unter anderem durch die 2025 eingeführten US-Zölle, deren Wirkung sich erst mit Verzögerung zeigt. Diese könnten die US-Inflation länger anheizen als derzeit erwartet, insbesondere, wenn sich die langfristigen Preis- und Lohnerwartungen nach oben verschieben. Auch die politische Ausrichtung der US-Regierung und die Ernennung eines neuen Fed-Vorsitzenden bergen Gefahren für die Glaubwürdigkeit der US-amerikanischen Geldpolitik.
In Europa hängt vieles davon ab, wie schnell die angekündigten Konjunkturprogramme in Deutschland tatsächlich umgesetzt werden. Verzögerungen bei öffentlichen Investitionen könnten den Aufschwung dämpfen. Zudem bleibt die geopolitische Lage fragil. Außerdem könnten Belastungen im Bankensektor, etwa durch erhöhte Ausfälle bei US-Regionalbanken, erneut zu Marktvolatilität führen.
Rentenmarkt: Zinsen auf dem Rückzug – EZB und Fed vor stabiler Phase
„Nach einer Phase deutlich höherer Zinsen befinden sich die beiden großen Notenbanken 2026 in unterschiedlichen Phasen ihres Zinssenkungszyklus. Die EZB dürfte in der ersten Jahreshälfte einen letzten Zinsschritt auf 1,75 Prozent vornehmen, anschließend ist mit einer längeren Phase stabiler Zinsen zu rechnen. Die Fed wird hingegen nach unseren Schätzungen bis Jahresende 2026 noch viermal die Zinsen um jeweils 25 Basispunkte senken“, so Leon Ferdinand Bost, Analyst bei Metzler Capital Markets. Den Leitzins sehen die Metzler-Analysten somit bei 2,75 Prozent am unteren Ende des Bandes.
„Zehnjährige US-Treasury-Renditen werden zum Jahresende bei etwa 3,75 Prozent erwartet, während die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen im ersten Quartal 2026 mit dem EZB-Cut kurz das untere Ende der seit dem Sommer gültigen Spanne von 2,5 bis 2,8 Prozent testen. Danach erwarten wir, dass die zehnjährigen Renditen deutscher Staatsanleihen wieder auf 2,8 Prozent steigen“, so Barthold.
Nach einem herausfordernden Jahr 2025 dürften sich die Fundamentaldaten der Unternehmen stabilisieren. „Wir erwarten für 2026 eine deutliche Verbesserung der operativen Lage – gestützt durch eine allmähliche Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten und den angekündigten fiskalischen Impuls in Deutschland. Davon dürften vor allem frühzyklische Non-Financials profitieren, während Banken im Umfeld sinkender Zinsen rückläufigen Nettozinseinkommen gegenüberstehen, die nicht überall durch höhere Gebühren kompensiert werden können“, so Stoyan Toshev, Analyst bei Metzler Capital Markets. Positiv wirkt das niedrigere Zinsniveau dagegen auf den Immobiliensektor, der von günstigeren Refinanzierungsbedingungen profitiert. Mit nachlassender technischer Unterstützung und einer Rückkehr des Fokus auf Fundamentaldaten dürften sich die Risikoaufschläge im kommenden Jahr leicht ausweiten.
Devisenmarkt: Euro gewinnt an Stärke
„Am Devisenmarkt erwarten wir einen festeren Euro. Schrumpfende Zins- und Wachstumsdifferenzen zwischen der Eurozone und den USA stützen die Gemeinschaftswährung“, so Bost. Zudem könnten erneute Zweifel an der Unabhängigkeit der US-Notenbank den US-Dollar belasten. „Zum Jahresende 2026 sehen wir den EUR/USD-Kurs bei 1,20“, fasst Bost zusammen.
Gold: Potenzial für neue Höchststände
Der Goldpreis hat zuletzt mehrfach neue Rekordmarken erreicht. Bleibt die geopolitische Lage angespannt, halten die Analysten neue Allzeithochs für möglich. Die Jahresendprognose 2026 steht bei 5.000 US-Dollar je Feinunze.
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