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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 21.11.2025 - Edgar Walk

Was macht der Goldpreis in 2026?

Der Goldpreis verzeichnete 2025 eine rasante Wertentwicklung und legte in US-Dollar um mehr als 50 Prozent zu. Interessanterweise kauften die globalen Zentralbanken dennoch nicht nennenswert mehr Gold als in den Vorjahren seit 2022. Seit dem Einfrieren der russischen Devisenreserven 2022 erwarben die Zentralbanken weltweit etwa 1.000 Tonnen Gold pro Jahr. In den Jahren zuvor waren es etwa 500 Tonnen pro Jahr. Das Kaufvolumen beschleunigte sich somit seit 2022 nicht, sondern blieb mehr oder weniger konstant erhöht im Vergleich zu vor 2021.

Seit 2023 strukturell höhere Goldnachfrage der Zentralbanken – seit 2025 höhere Nachfrage der privaten Anleger
Goldnachfrage in Tonnen

Quelle: World Gold Council, Metzler; Stand: 30.9.2025

Im Gegensatz dazu beschleunigte sich die Nachfrage der Anleger erheblich von noch etwa 1.200 Tonnen 2024 auf voraussichtlich 2.100 Tonnen in diesem Jahr. Die Rally am Goldmarkt in diesem Jahr ist also durch die starke Nachfrage von privaten und institutionellen Anlegern getrieben. Für den Ausblick ist es ganz entscheidend, den Grund für das Kaufverhalten zu identifizieren. Kaufen die privaten Wirtschaftsakteure Gold als Schutz vor Inflation oder kaufen sie Gold als sicherer Hafen?

Eine Narrativanalyse zeigt, dass Gold überwiegend als sicherer Hafen gekauft wird vor dem Hintergrund der hohen Staatsverschuldung. Die aggregierte Staatsverschuldung der entwickelten Volkswirtschaften hat den höchsten Wert seit den napoleonischen Kriegen Anfang des 19. Jahrhunderts erreicht. Zudem prognostiziert der Internationale Währungsfonds für nahezu alle Länder staatliche Primärdefizite in 2026. Das heißt die Staatsverschuldung dürfte sogar weiter steigen. Damit dürfte Gold auch 2026 nicht an Attraktivität verlieren. 

Risiko: Staatsverschuldung
Staatsverschuldung in den entwickelten Volkswirtschaften in % des BIP

Quellen: The Economist, Reinhart and Rogoff, IWF, Metzler

* Durchschnitt über 22 Länder ** Gewichteter Durchschnitt über 41 Länder

Eurozone: Geduld ist gefragt

Derzeit ist die Stimmungslage bei den Unternehmen in der Eurozone und vor allem in Deutschland sehr pessimistisch. Der bürokratische Aufwand für europäische Unternehmen in die USA zu exportieren, ist nach dem Handelsabkommen zwischen der EU und den USA explodiert. Es wird einige Zeit dauern, bis sich die europäischen Unternehmen an das neue Zollregime angepasst haben.

Das größere Problem für die europäische Industrie ist aber der unfaire Wettbewerb aus China, der perspektivisch erhebliche Unternehmenskonkurse zur Folge haben könnte. Es ist ein strukturelles Problem, das eigentlich nur durch eine signifikante Aufwertung der chinesischen Währung um mehr als 30 Prozent gelöst werden kann. China scheint aber derzeit weder bereit, die eigene Währung aufzuwerten, noch den privaten Konsum und damit die Importe zu stimulieren. Europa bleibt dann nur noch das Mittel deutlich höherer Zölle, um zumindest noch einen Teil der eigenen Industrie zu retten. 

Immerhin verbessert sich die zyklische Lage für die Eurozone aufgrund der vergangenen Leitzinssenkungen der EZB und den höheren Staatsausgaben in Deutschland. Die Leitzinssenkungen hatten schon einen erkennbaren positiven Effekt auf die Geldmenge und die Kreditvergabe (Donnerstag). Der ifo-Index am Montag und der europäische Geschäftsklimaindex am Donnerstag dürften leichte Verbesserungstendenzen zeigen. Dagegen dürfte das Konsumentenvertrauen (Donnerstag) vorerst noch auf depressiven Niveaus verharren. Erst eine erkennbare Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt dürfte die Stimmung der Konsumenten wieder aufhellen.

USA: Stabile Konjunktur

Nach dem Ende des Shutdown werden langsam wieder Konjunkturdaten veröffentlicht. Voraussichtlich werden in der kommenden Woche das Konsumentenvertrauen am Dienstag, das BIP in Q3 am Mittwoch und die Konsumausgaben am Mittwoch bekannt gegeben. Die Daten dürften eine stabile Konjunktur dank des anhaltenden KI-Booms signalisieren – bei tendenziell steigender Inflation.

Japan: Risikoprämien steigen

Seit Ende Oktober ist ein signifikanter Anstieg der Rendite 30-jähriger Staatsanleihen von etwa 3,0 Prozent auf 3,4 Prozent zu beobachten. Überraschenderweise motivieren die merklich höheren Renditen japanische Anleger nicht, ihr im Ausland investiertes Geld zurückzuholen. Ganz im Gegenteil – der Wechselkurs des japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar neigt eher zur Schwäche.

Das könnte damit zusammenhängen, dass der Renditeanstieg nicht auf der Erwartung überdurchschnittlich höherer Leitzinsen in den kommenden 30 Jahren beruht, was die Währung gestärkt hätte, sondern auf einer höheren Risikoprämie für japanische Finanzanlagen. Die ultralockere Geldpolitik in Kombination mit einem möglicherweise höheren Staatsdefizit scheint für Unruhe zu sorgen. Eine Leitzinserhöhung der Bank von Japan im Dezember wird somit immer wahrscheinlicher.

Zumal die Konjunktur gut läuft, wie die Daten zum Arbeitsmarkt und den Einzelhandelsumsätzen am Freitag zeigen dürften. Gleichzeitig scheint sich die Inflation (im Großraum Tokyo am Freitag) hartnäckig bei etwa 3,0 Prozent eingependelt zu haben.

Edgar Walk
Edgar Walk

Chefvolkswirt , Metzler Asset Management

Edgar Walk arbeitet seit 2000 bei Metzler. Als Chefvolkswirt im Bereich Asset Management ist er für die volkswirtschaftlichen Prognosen verantwortlich. Aufgrund seiner engen Zusammenarbeit mit dem Portfoliomanagement liegt sein Fokus neben der volkswirtschaftlichen Analyse verstärkt auf Kapitalmarktthemen. Vor seiner Anstellung bei Metzler studierte Herr Walk in Tübingen Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Regionalstudien Ostasien und Japan. Zur Vertiefung seiner Studien verbrachte er ein Auslandssemester an der Doshisha-Universität in Kyoto (Japan). Am Institut für Weltwirtschaft in Kiel absolvierte er anschließend den Aufbaustudiengang „Advanced Studies in International Economic Policy Research“.

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